4 Fakten zum Grusel-Goofy
Man könnte sagen: Alle Jahre wieder. Angeblich kursiert in den Sozialen Medien ein neues, gefährliches Internetphänomen, das es analog zur BlueWhale-Challenge oder der Momo-Challenge besonders auf Kinder und Jugendliche abgesehen hat.
Wichtig: Bitte nehmt das Thema ernst, lasst Euch aber nicht zur Panikmache verleiten! Dies schürt nur noch mehr Angst bei Euren Kids. Der Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch mimikama bringt es sehr gut auf den Punkt: "Nicht das Warnen ist angesagt, sondern das Entzaubern und Unterstützen der Kinder und Jugendlichen."
Wie genau das geht erfahrt Ihr unter den Infos zum Goofy-Hoax.
Wer oder was ist Grusel-Goofy?
Diesmal handelt es sich um eine Imitation des Disney-Hund Goofy, eine Art gruselige Fratze mit menschlichen Zügen, die dem Original-Goofy ähnlich sehen. Auch hier geht es um verstörende Drohnachrichten, in denen Grusel-Goofy dazu auffordert, teils gefährliche Aufgaben zu absolvieren - die schlimmstenfalls mit dem Tod der Empfänger enden können. Zuerst davor gewarnt hat der Cyberkriminologe Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger vom Institut für Polizeiwissenschaft der Hochschule der Polizei des Landes Brandenburg.
Woher kommt Grusel-Goofy?
Ein gewisser Jonathan Galindo soll der Urheber des neuen Internetschrecks sein. Dieser Nutzer soll in den bei Kindern und Jugendlichen beliebten Netzwerken gezielt jungen Nutzern Freundschaftsanfragen schicken und ihnen im Anschluss eine Datei mit Aufgaben schicken. Angeblich treibt Galindo vor allem bei TikTok, Instagram und Whatsapp sein Unwesen.
Warum reagieren die Sozialen Netzwerke nicht?
Wer sich hinter dem Account ursprünglich verbirgt, ist nicht bekannt. Mittlerweile ist Jonathan Galindo jedoch sowieso zum Selbstläufer geworden: Angeblich seien viele gefälschte Fake-Profile unterwegs, die mit Namensabwandlungen wie "Jonathan Galindo_real" und Co. weiterhin ihr Unwesen treiben und die Originale oder eigens erstellte Liste weiterleiten. Bedeutet: Selbst wenn der Original-Account gesperrt wurde, können Trittbrettfahrer mit solchen Namensabwandlungen weiter handeln.
TikTok zum Beispiel meldet, ganz besonders aufmerksam zu sein:
"Wir haben hier als vorsorgliche Maßnahme den Suchbegriff deaktiviert und entfernen alle Nutzer*innen, die vorgeben, Jonathan Galindo zu sein. Darüber hinaus beobachtet unser Moderatorenteam proaktiv Inhalte rund um "Jonathan Galindo" und nimmt notwendige Aktionen vor, damit TikTok eine sichere Umgebung bleibt." schreibt Patrick Naumann, Head of Digital Communications von TikTok.
Anders ist es beispielsweise bei WhatsApp: Hier gibt es gar keine Möglichkeit, Freundschaftsanfragen anzunehmen, die nicht an bestimmte Nummern gebunden sind. Heißt: Theorethisch lassen sich diese Nummern immer nachvollziehen oder einfach blockieren.
Goofys Nachrichten sind bei mir oder meinen Kids aufgetaucht – was soll ich tun?
Wie bei allen Grusel-Erlebnissen gilt: Es ist nicht selbstverständlich, dass Eure Kinder von sich aus auf Euch zugehen, wenn sie einen bedrohlichen Kettenbrief erhalten. Wichtig ist also vor allem, dass Ihr das Thema Kettenbriefe und Drohnachrichten von selbst aus ansprecht – am besten ohne erhobenen Zeigefinger sondern als reine Information: „Hast du schon von diesem gruseligen Kettenbrief gehört, der gerade im Umlauf sein soll?“. Kindern ist oft nicht bewusst, dass der Inhalt von Kettenbriefen nichts mit der Realität zu tun hat, deswegen ist hier besonderes Fingerspitzengefühl gefragt.
Über Ängste sprechen
Je jünger die Kinder sind, desto weniger können sie einschätzen, ob der Inhalt solcher Nachrichten wahr ist. Allein schon die Gestalt des Grusel-Goofy ruft jede Menge irrationale Ängste hervor, doch oft haben Kinder auch nicht nur Angst vor der Nachricht an sich, sondern auch vor den sozialen Konsequenzen, wenn sie die Nachricht nicht wie gefordert weiterschicken. Nehmt die Angst Eurer Kids Ernst! Es ist für sie nicht leicht, unter Angst vernünftige Argumente anzunehmen, deswegen nehmt Euch Zeit und bleibt immer wieder an dem Thema dran.