AI kills the Video Star? Neue Video-KI Sora sorgt für Diskussionen, © Shutterstock / TeeStocker
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AI kills the Video Star? Neue Video-KI Sora sorgt für Diskussionen

08.04.2024

Rund zwei Monate nach Veröffentlichung erster Videos ebbt die Diskussion um Open AI´sneueste Techniklösung nicht ab. Das Potenzial von Sora ist groß, doch die massenhafte Verbreitung von gefälschten Videos kann auch enorme Probleme schaffen – ob bei der Frage nach der Authentizität, dem Urheberrecht oder wenn es darum geht, wie Videomacher künftig ihr Geld verdienen sollen. Dies ist auch beim diesjährigen, internationalen Trickfilmfestival in Stuttgart ein heißes Diskussionsthema. 

Ihr wollt es? Sora macht es

Vom Weltraum Cowboy, über gigantischen Mammuts bis zur asiatischen Frau in der großen Metropole: Open AI zeigt anhand unterschiedlicher Beispiele, auf was wir uns künftig einstellen dürfen. Nämlich nicht weniger als Alles! Der Clou: Ihr wünscht Euch was, Sora liefert es. Die realisierten Videos sind dabei erschreckend realistisch, detailreich und deutlich besser, als dies bei früheren Techniklösungen der Fall war.

KI everywhere: Künstliche Intelligenz erobert alle Lebensbereiche

Praktisch keine Form der Darstellung ist vor KI mehr sicher. Was uns zu Beginn mit Texten begeisterte, erweiterte sich zu Bildern und Liedern – und jetzt zu ganzen Filmen.

Erst vor einem Monat hat Open AI, auf dessen Sprachmodellen auch Chat-GPT aufbaut, einen Video-Generator namens Sora vorgestellt.

So funktioniert Sora: Ihr gebt der Software Hinweise zum Inhalt des Videos per Textbefehl. Je ausführlicher Ihr Eure Anforderungen formuliert, desto besser wird das Ergebnis. Sora liefert Euch binnen Augenblicken – und je nach Server- und Internetleitung Kurzvideos von bis zu einer Minute Länge. 

Alles täuschend echt?: (Noch) nicht!

Was auf den ersten Blick perfekt scheint, ist beim genaueren Hinsehen noch nicht ganz der Fall. So enthalten die oben genannten Beispiele einige, gravierende Fehler. Zu wenig Beine, Hände mit zu vielen Fingern, Schachbretter mit falschen Proportionen: Die Software ist schon jetzt erstaunlich gut, aber sicher nicht perfekt. Noch nicht. 

Urheberrechte: Wo hat Sora sein Handwerk gelernt?

Ein hitziger Diskussionspunkt sind Urheberrechte – ein Problem für quasi alle relevanten KI-Modelle. So zieht sich KI sein Wissen hauptsächlich von externen Quellen. Diese Quellen werden hierfür aber nicht gefragt – der Raub am eigenen Wissen, der persönlichen Kompetenz und der eigens erstellen Inhalte sind Grund für erste Streitigkeiten zwischen Besitzern und Anbietern von KI-Modellen. Ob Rechtsstreitigkeiten zwischen Konzernen, oder ganze Streiks, wie zuletzt in Hollywood. Die Branchen sind in hellem Aufruhr.

Lange war KI einfach nicht gut genug – jetzt, wo die Ergebnisse immer besser werden, geht die Angst um. Akut sorgen sich bereits Grafiker und Videoanimateure, aufgrund der Leistung von Modellen, wie Sora, arbeitslos zu werden. Die Angst ist nicht unberechtigt: Schon heute nutzen einige Medienunternehmen die neue Technik, um Kosten zu senken – Tendenz steigend. Open AI möchte dieser Angst zwar mit der frühen Integration der Urheber entgegentreten. Das Unternehmen gibt aber auch kleinlaut zu, dass sie ihre Technik nicht bis ins letzte Detail kontrollieren könne.

Der Geist ist aus der Flasche. Die KI-Hilfsmittel sind da; und schon die nächsten Monate werden zeigen, wie sie eingesetzt werden. Dies wird auch beim diesjährigen, internationalen Trickfilmfestival in Stuttgart sicher ein heißes Diskussionsthema sein – denn eine ganze Gattung bangt dabei auf breiter Front um ihr Auskommen. Sollten KI-gestützte Produkte ganze Trickfilme im Handumdrehen erstellen, bräuchte es weitaus weniger Menschen, um diese in Szene zu setzen.