Zapp und Aus? Das ändert sich für Euch beim Kabelfernsehen, © shutterstock / Sean Pavone
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Zapp und Aus? Das ändert sich für Euch beim Kabelfernsehen

16.05.2024

Für diejenigen von Euch, die in Deutschland in einem Mehrparteienhaus zur Miete wohnen, ändert sich in vielen Fällen die Art des Fernsehes. Bislang war es üblich, dass die Kosten für das Kabelfernsehen als Teil der Nebenkosten abgerechnet wurden. Doch diese Regelung wird ab Mitte 2024 aufgehoben.

Für die mehr als 12 Millionen Haushalte bei uns in Deutschland bedeutet dies: Ab dem Zeitpunkt des Wegfalls des Nebenkostenprivilegs können Mieter selbst entscheiden, wie sie ihren TV-Empfang gestalten möchten.

Aktuell werben verschiedene Unternehmen intensiv für den Kabelanschluss, während auch Konkurrenten des Kabelfernsehens ihre Angebote bewerben. Doch keine Panik: Das Kabelfernsehen wird nicht einfach abgeschaltet. Ihr könnt es weiterhin nutzen, müsst jedoch einen separaten Vertrag mit einem Anbieter wie Vodafone abschließen, der Kosten von 7 bis 13 Euro pro Monat verursachen kann.

Eure Möglichkeiten als Mieter in puncto Kabelfernsehen

Wenn Euer Vermieter noch nicht auf Euch zugekommen ist, solltet Ihr ihn selbst kontaktieren. Es besteht die Möglichkeit, dass die Hausgemeinschaft weiterhin einen Sammelvertrag abschließt, den Ihr gemeinsam mit anderen Mietern nutzt. Der Vermieter kann dies ermöglichen. Beachtet jedoch, dass Ihr als Mieter den bestehenden Sammelvertrag nicht eigenständig kündigen könnt, da der Vermieter Vertragspartner ist. Unabhängig von der Entscheidung der Eigentümergemeinschaft darf ein Fernsehvertrag nicht mehr über die Nebenkosten abgerechnet werden. Ihr habt die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie Ihr Fernsehen empfangen möchtet.

Alternativen zum Kabelfernsehen und ihre Kosten

Volle Schüssel: Satelliten-TV

Für Satelliten-TV benötigt Ihr eine Satellitenschüssel mit freier Sicht zum Süden. Es werden Hunderte von Programmen in HD angeboten, wobei die öffentlich-rechtlichen Sender kostenlos in HD übertragen werden. Privatsender in SD sind kostenlos, während für HD-Übertragungen das HD+ Paket ab 6 Euro/Monat benötigt wird.

Voll auf Empfang: DVB-T2 HD

Mit einer Zimmerantenne oder Dachantenne könnt Ihr an vielen Orten öffentlich-rechtliche Sender in HD kostenlos empfangen. Privatsender in HD sind über den Anbieter freenet TV ab rund 8 Euro/Monat verfügbar.

Klick & Co: IPTV (Internet-TV) 

Für IPTV benötigt Ihr einen schnellen Internetanschluss, ab DSL50 oder vergleichbar. Zusätzlich ist entweder ein modernes TV-Gerät, ein separater Receiver oder ein Stick ab ca. 30 Euro erforderlich. Die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender wie die ARD-Mediathek sind kostenlos und werbefrei. Für Streaming-Dienste wie Amazon Prime, Netflix, Disney+ und Apple TV+ ist in der Regel ein kostenpflichtiges Abonnement erforderlich.

Doch kein Aus? Internet und Telefonie über den Kabelanschluss

Ihr könnt weiterhin Internet und Telefonie über Euren Kabelanschluss nutzen, ohne einen Vertrag für Kabelfernsehen abschließen zu müssen. Alternativ könnt Ihr auch Internet, Telefonie und Fernsehen über verschiedene Anbieter beziehen, wobei in der Wohnung entsprechende Anschlussdosen installiert werden, die nur die gebuchten Leistungen ermöglichen.