WM-Gold - Ulms Sportdirektor: «Wird der Liga guttun»
Die Basketball-Clubs aus dem Südwesten setzen auf einen positiven Effekt des überraschenden WM-Titels auf die Bundesliga. «Ein Titel wie der Weltmeistertitel ist prädestiniert dafür, die Aufmerksamkeit nach oben zu fahren. Was man erwarten kann, ist, dass der Basketball in einem höheren Ausmaß in den medialen Fokus rücken wird», sagte Sportdirektor Thorsten Leibenath von Meister ratiopharm Ulm der Deutschen Presse-Agentur vor dem Saisonstart am Mittwoch. «Das wird der Liga sicherlich guttun», sagte er.
Wie andere Funktionäre hofft Leibenath, dass dank des überraschenden WM-Golds der deutschen Auswahl mehr Kinder und Jugendliche zum Basketball kommen. «Gleichzeitig ist das kein Automatismus, der sich aus diesem Weltmeistertitel ableitet. Es gilt, das Interesse nachhaltig hochzuhalten», warnte der 48-Jährige.
Das Nationalteam von Bundestrainer Gordon Herbert hatte bei der WM in Asien nach acht Siegen aus acht Spielen unerwartet WM-Gold gewonnen. Es war der größte Erfolg in der Geschichte des deutschen Basketballs.
«Ich denke, das kann einen größeren Hype für den Basketball in Deutschland auslösen», sagte Heidelbergs Trainer Joonas Iisalo - und sieht Nachholbedarf: «Wir wissen, dass die deutschen Teams sehr wettbewerbsfähig sind, aber im Vergleich zu einigen anderen ersten Ligen sind die finanziellen Mittel und Ressourcen, die die Teams haben, immer noch geringer. Das ist etwas, das sich verbessern muss, um als Liga die nächsten Schritte zu machen.»
Ingo Enskat von den Hakro Merlins Crailsheim forderte, mit dem WM-Erfolg «offensiv» umzugehen. «Ich glaube, dass es immer möglich ist, daraus einen Push zu ziehen», sagte der Sportliche Leiter. «Das ist für ganz Basketballdeutschland eine super Sache, die die Mannschaft geleistet hat.»
Vorsichtig äußerte sich Tübingens Trainer Danny Jansson: «Was es für die Liga bedeutet, muss man abwarten. Der Fokus ist und wird natürlich insgesamt weiter steigen, was sehr positiv zu sehen ist.»
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