Weniger Volksfestbesucher - Wirte und Schausteller trotzdem zufrieden
Die Polizei vermeldet weniger Straftaten auf dem Wasen
Ein Volksfest in Zeiten von Krieg, Pandemie und Inflation: Nach zwei Jahren coronabedingter Pause hat die 175. Auflage des Cannstatter Wasens wieder die Massen angezogen. Veranstalter, Schausteller und Polizei zogen bereits zwei Tage vor Ende des Festes ihr Fazit.
Drei Millionen-Marke könnte geknackt werden
Trotz einer verregneten ersten Festwoche, fehlender Arbeitskräfte und Sorgen wegen steigender Energiepreise sind die Veranstalter, Wirte und Schausteller des Cannstatter Wasens zufrieden: "Mitte August wussten wir noch gar nicht, ob es ein Volksfest geben wird. Das ging von 0 auf 100. Für diese Umstände war es ein herausragendes Fest", sagte der Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft in. Stuttgart, Andreas Kroll, am Freitag. Wenn alles gut laufe, könne bis zum Abschluss am Sonntag die Drei-Millionen-Marke bei den Besucherzahlen geknackt werden. Vor dem Volksfest hatten die Veranstalter auf 3,5 Millionen Besucher gehofft.
Energiepreise bereiten Schaustellern große Sorgen
Auch die Schaustellerinnen und Schausteller zogen eine positive Bilanz vom ersten Wasen nach zwei Jahren Corona-Pause. "Wir sind zufrieden, auch wenn es Schwierig-keiten gab", erklärte Mark Roschmann, der Vorsitzende des Schaustellerverbandes Südwest Stuttgart. "Wir mussten teilweise auch während des Fests noch neue Arbeits- kräfte anwerben." Die Energiekosten bereiteten den Schaustellern ebenfalls Sorgen: "Gerade sind wir noch in Gesprächen mit den Versorgern, um die Preise niedrig zu halten. Aber wir haben schon Bammel vor der großen Rechnung", sagte Roschmann.
Wasen goes Social Media: Rekordzahlen geposteter Bilder
Im Internet haben die Wasen-Gäste bereits einen Zahlenrekord aufgestellt: In diesem Jahr wurden mehr Bilder und Videos in den sozialen Netzwerken gepostet als jemals zuvor, teilte der Netzbetreiber Vodafone am Freitag auf Anfrage mit. Von 20 Terabyte im Jahr 2019 legte die Datenlast auf 35 Terabyte in diesem Jahr zu.
Sechs Polizeibeamte verletzt
Auch die Polizei zieht eine positive Bilanz. Die Zahl der Einsätze ist gegenüber 2019 zurückgegangen. Knapp über 500 Straftaten wurden aber immerhin noch registriert, davon waren 15 Prozent Diebstahl, 20 Prozent Drogen, 25 Prozent mehr Angriffe auf Polizisten. Sechs Beamte wurden verletzt.