Wellbrock ist gegen Rückkehr russischer Schwimmer
Olympiasieger Florian Wellbrock ist gegen eine mögliche Rückkehr von Schwimmerinnen und Schwimmern aus Russland und Belarus zu internationalen Wettkämpfen.
«Es ist schon irgendwie merkwürdig. Das IOC und die Weltverbände hatten sich gegen die Starts von Russen und Belarussen ausgesprochen. Jetzt hat sich an der politischen Situation zwischen Russland und der Ukraine überhaupt nichts geändert und auf einmal kommt da diese Kehrtwende», sagte Wellbrock der Deutschen Presse-Agentur. «Das sehe ich problematisch und kann es nicht nachvollziehen.»
Bei den an diesem Freitag im japanischen Fukuoka beginnenden Weltmeisterschaften sind wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine keine Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus zugelassen. Der Weltverband World Aquatics unterstützt aber grundsätzlich die Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), sie unter bestimmten Voraussetzungen als neutrale Athleten wieder starten zu lassen. Eine Taskforce beschäftigt sich mit dem Thema. Bei einem Kongress während der WM soll darüber beraten werden, wie in Zukunft damit umgegangen werden soll.
Training mit Ukrainer Romantschuk
Wellbrock trainiert in Magdeburg zusammen mit dem ukrainischen Weltklasseschwimmer Mychajlo Romantschuk. Der 26-Jährige sorgt sich um seine Familie in der Heimat und fürchtet bei einer Wiederzulassung von russischen Sportlern um seine Karriere.
«Man merkt es ihm hin und wieder schon an. Er ist auch nur ein Mensch und bringt Emotionen mit zum Training», sagte Wellbrock. Der 25-Jährige ergänzte: «Wir sprechen viel miteinander. Es ist ja irgendwie immer ein wenig Gruppentherapie für alle, egal welche Sorgen man mitbringt. Dafür ist die Trainingsgruppe auch da. Leistungstechnisch merkt man ihm das aber tatsächlich nicht an. Ich ziehe jeden Tag meinen Hut, wie dieser junge Kerl das alles stemmt.» Romantschuk wurde im vergangenen Jahr unter anderem Europameister über 1500 Meter Freistil.
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