Für einen schwunghaften Drogenhandel über Kontinente hinweg hat das Landgericht Baden-Baden vier Männer verurteilt., © Uli Deck/dpa/Archivbild
Für einen schwunghaften Drogenhandel über Kontinente hinweg hat das Landgericht Baden-Baden vier Männer verurteilt. Uli Deck/dpa/Archivbild, dpa
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Weitere Strafen gegen Drogennetzwerk in Baden verhängt

08.08.2023

Für einen schwunghaften Drogenhandel über Kontinente hinweg hat das Landgericht Baden-Baden vier Männer zu Freiheitsstrafen verurteilt. Weil das Quartett schon wegen solcher Delikte im Gefängnis saß, wurden die Gesamtstrafen Ende Juli neu berechnet und die Haftstrafen jeweils erhöht - in einem Fall auf nunmehr zehn Jahre, wie das Gericht, die Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg am Dienstag mitteilten. Im aktuellen Verfahren sei es um den Handel mit 518 Kilogramm Marihuana, einem Kilogramm Haschisch, einem Kilogramm Amphetamin und rund einem Kilogramm Kokain im Zeitraum von Januar 2019 bis März 2020 gegangen.

Gegen zwei Angeklagte sei das Urteil rechtskräftig, hieß es in einer Mitteilung von Staatsanwaltschaft und LKA. Die beiden Haupttäter hätten Revision eingelegt, über die der Bundesgerichtshof entscheide.

Der mittlerweile 35 Jahre alte Haupttäter hatte sich demnach ein professionelles Drogennetzwerk mit Verbindungen bis nach Südamerika aufgebaut. Mit den drei ebenfalls 35-jährigen Mittätern habe er in Kehl (Ortenaukreis), Rastatt und Baden-Baden in großem Stil mit Rauschgift gehandelt. Das Gericht veranlasste zudem, dass die Gewinne aus den Geschäften eingezogen werden. Allein beim Hauptangeklagten sind das der Mitteilung zufolge rund 1,5 Millionen Euro.

Die Beschuldigten hatten ihre Deals den Angaben nach über sogenannte Kryptohandys verdeckt abgewickelt. Ermittler aus Frankreich und den Niederlanden knackten diese und brachten eine ganze Reihe an Verfahren in Gang. Im Frühjahr 2020 erhielt das LKA Daten mit Bezügen in den Südwesten. Ende Mai 2021 folgte eine Durchsuchungsaktion. Der bereits mehrfach vorbestrafte Haupttäter sowie die zwei Komplizen und ein Großabnehmer kamen daraufhin umgehend in Untersuchungshaft.

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