Weitere Durchsuchungen nach Serie von Schüssen
Nach Schüssen in der Region Stuttgart und einem Handgranaten-Anschlag auf eine Trauerfeier in Altbach (Kreis Esslingen) hat die Polizei weitere Wohnungen durchsucht. Die Bleiben von vier Beschuldigten zwischen 25 und 35 Jahre seien am Donnerstagmorgen in den Kreisen Böblingen, Göppingen und Esslingen durchsucht worden, wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt mitteilten. Dabei seien ein Teleskopschlagstock, eine Sturmhaube sowie Datenträger und Mobiltelefone sichergestellt worden.
Den Männern wird vorgeworfen, im Februar 2023 an einem Vorfall mit Schüssen vor einer Shisha-Bar in Ostfildern im Kreis Esslingen beteiligt gewesen zu sein. Mehrere Patronenhülsen wurden danach entdeckt - ebenso wie Einschusslöcher in der Fassade und in parkenden Autos. Mindestens zwei Schusswaffen seien abgefeuert worden, berichteten die Ermittler. Die Täter flohen im Anschluss. Die Tat soll im Zusammenhang stehen mit gewalttätigen Auseinandersetzungen der beiden «den Räumen Stuttgart-Zuffenhausen und Esslingen zuzuordnenden rivalisierenden Gruppen».
Im Juni hatte ein 23 Jahre alter Mann eine Granate auf eine Trauergemeinde geworfen. Zehn Menschen wurden verletzt. Mehrere Männer verfolgten daraufhin den Angreifer, zerrten ihn aus einem Taxi und fügten ihm massive Verletzungen zu. Ihnen wird versuchter gemeinschaftlicher Totschlag vorgeworfen. Bereits vor dem Anschlag kam es im Großraum Stuttgart immer wieder zu Schüssen auf Menschen. Die Ermittler vermuten dahinter rivalisierende Gruppen.
Insgesamt seien bereits 32 Personen festgenommen und 73 Wohnungen durchsucht worden, berichteten die Ermittler am Donnerstag. Dreizehn scharfe Schusswaffen seien beschlagnahmt worden.
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