Tausendmal diskutiert, tausendmal ist nix passiert. Es gibt immer noch kaum Luftfilteranlagen an unseren Schulen. Lüften scheint auch in diesem Winter angesagt, seit heute gilt zudem wieder die Maskenpflicht am Platz. Die Städte verweisen auf Lieferengpässe – die scheint es aber nicht unbedingt zu geben.

Angeblich Lieferengpässe wegen Chipmangels

Seit August können Kommunen für ihre Schulen die Förderung solcher Anlagen beim Land beantragen. Fast 1.500 Anträge wurden auch bewilligt, bei 70.000 Klassenzimmern ist das nicht viel. Der Bildungsdezernent des Städtetages, Norbert Brugger, argumentierte gegenüber den Stuttgarter Nachrichten, man könne die Luftfilter „nicht herzaubern“. Die Städte sehen den Grund für das Fehlen in Lieferengpässen wegen des Chipmangels. Doch die sind in vielen Produkten, die für Schulen in Frage kommen, gar nicht verbaut.

Hersteller sagen: wir können liefern

Unsere Nachfrage bei zwei der führenden Luftfilterherstellern in Baden-Württemberg, Mann+Hummel sowie Keller Lufttechnik ergab: sie können liefern. Jan-Eric Raschke von Mann+Hummel betont: „Da wir ein gut gefülltes Lager haben und auch laufend produzieren, beträgt die Lieferzeit etwa zwei bis drei Wochen. Wer bei uns noch bis Ende November bestellt, kann damit rechnen, dass wir auf jeden Fall noch vor Weihnachten ausliefern“. Bei den Luftfilterherstellern kamen zu Beginn der Pandemie vor allem Bestellungen aus Industrie und Gastronomie, sagte man uns bei Keller Lufttechnik. Mittlerweile seien die Kommunen und Schulen die größten Abnehmer.

Auf die Info sagte uns Brugger: „Niemand will jetzt irgendjemand ausgrenzen, im Gegenteil, wir suchen ja nach solchen Geräten. Deshalb rennt man bei den Städten, wenn man das Gerät hat, offene Türen ein“. Ein Problem sei auch gewesen, dass die Städte anfangs wegen hoher Anforderungen nicht bestellen konnten.