Mitarbeiter der Spurensicherung stehen auf dem Marktplatz in Mannheim hinter einem zertrümmerten Stand., © Uwe Anspach/dpa/Archivbild
Mitarbeiter der Spurensicherung stehen auf dem Marktplatz in Mannheim hinter einem zertrümmerten Stand. Uwe Anspach/dpa/Archivbild, dpa
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Trauerbeflaggung in MV im Gedenken an getöteten Polizisten

06.06.2024

In Mecklenburg-Vorpommern wehen die Fahnen vor vielen öffentlichen Gebäuden am Freitag als Zeichen der Trauer auf halbmast. Wie Innenminister Christian Pegel (SPD) am Donnerstag in Schwerin erklärte, beteiligt sich das Land damit am Gedenken an den 29-jährigen Polizisten, der in Mannheim nach einer Messerattacke gestorben war.

«Am 7. Juni 2024 findet innerhalb der Landespolizei Baden-Württemberg um 11:34 Uhr - dem Zeitpunkt des Angriffs - eine Schweigeminute statt, der sich auch die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern anschließt. Zudem setzten wir die Flaggen in Gedenken an den Polizeikollegen auf halbmast», teilte Pegel mit. Einbezogen seien Ministerien, Staatskanzlei sowie Gebäude der Landespolizei.

«Ein Polizist, ein junger Mensch, hat sein Leben verloren, bei der Ausübung seines Berufs. Diese brutale Tat ist auch eine Woche später einfach nur abscheulich und nicht zu begreifen. Als Land MV stehen wir der Polizei Baden-Württemberg zur Seite», machte Pegel deutlich. Der Familie und den Angehörigen des jungen Mannes sprach er sein Mitgefühl aus.

Der Landesverband der Gewerkschaft der Polizei rief für Freitag, 11.34 Uhr, zu einer zentralen Schweigeminute auf dem Schweriner Marktplatz auf. Damit setze die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommerns öffentlich ein klares Zeichen gegen Intoleranz und Terror.

Bei dem Angriff am 31. Mai hatte ein 25-Jähriger auf dem Marktplatz von Mannheim bei einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) sechs Männer verletzt, darunter den Polizisten. Der 29-jährige Beamte erlag am Sonntag seinen Verletzungen.

Der Angreifer mit afghanischer Staatsbürgerschaft hatte ihn mehrmals in den Kopfbereich gestochen und war unmittelbar danach von einem anderen Polizisten angeschossen worden. Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen. Der Verdächtige konnte aufgrund seiner Verletzungen bisher nicht vernommen werden.

Die Abgeordneten im Bundestag erinnerten bereits am Mittwoch mit einer Schweigeminute an den Polizisten. Er habe bei seinem Einsatz die Meinungsfreiheit verteidigt, sagte Parlamentspräsidentin Bärbel Bas (SPD). Diese sei in der freiheitlichen Demokratie ein hohes Gut. Nach dem tödlichen Messerangriff sammelten Menschen bereits mehr als 530 000 Euro auf der Internet-Plattform gofundme.com. Die Spenden sollen unter anderem den Angehörigen des Polizisten zukommen.

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