Thabo (Litlhonolofatso Litlhakanyane) beweist sich als Detektiv., © Eckhard Kuchenbecker/Wild Bunch Germany/dpa
Thabo (Litlhonolofatso Litlhakanyane) beweist sich als Detektiv. Eckhard Kuchenbecker/Wild Bunch Germany/dpa, dpa
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«Thabo»: Detektivgeschichte voll ernster Themen

06.11.2023

Wer «Die drei ???» oder «Die Pfefferkörner» mag, wird bei diesem Detektivfilm mitfiebern. Denn in «Thabo - Das Nashorn-Abenteuer» taucht so einiges auf, was ein spannender Nachwuchs-Verbrecher-Film braucht: ein ungelöster Kriminalfall, eine Spurensuche mit vielen Fußabdrücken und Schuhen dazu, falsche Verdächtige - und natürlich etwas lahme Polizisten, welche die Hilfe von mutigen Kindern benötigen, um den Fall zu lösen.

Das Kinderabenteuer knüpft an die gleichnamige Buchvorlage von Kirsten Boie an. Die Geschichte spielt im Dorf Hlatikulu im südlichen Afrika, wo nach Ansicht des elfjährigen Thabo (Litlhonolofatso Litlhakanyane) nichts los ist. Doch dann wird im angrenzenden Naturreservat ein Nashorn getötet und das Horn abgesägt. Das ist Thabos Chance, sich als Detektiv zu beweisen. Zusammen mit der aus Deutschland angereisten Emma (Ava Skuratowski) und anderen Kindern macht er sich auf die Suche nach dem Verbrecher.

Blick auf Afrika verändern

Es war Kirsten Boie wichtig, dass Kinder in Deutschland durch ihre Bücher die Welt der Kinder anderswo kennenlernen. Das gelinge nun auch im Film, erklärt die Autorin im dpa-Interview. «Wir wollen den Blick auf Afrika ein kleines bisschen verändern und zeigen, dass die Armut zwar extrem ist, die Kinder dort aber nicht nur arm und bedauernswert, sondern auch cool, witzig und clever sind.»

Tatsächlich spricht der Film jede Menge ernste Themen an, nicht nur das Hauptthema Wilderei, sondern auch Armut und Aids. Hauptdarsteller Litlhonolofatso findet nicht, dass dadurch die Menschen in seiner Heimat negativ dargestellt werden. «Es macht andere Menschen einfach darauf aufmerksam, dass solche Krankheiten wirklich existieren», sagte der 14-Jährige der dpa.

Auch Rassismus und Vorurteile spielen in dem Film von Regisseurin Mara Eibl-Eibesfeldt eine Rolle. Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) gab ihm das Prädikat «besonders wertvoll» und meint: «Thabo» sensibilisiert für wichtige soziale, ökologische und auch politische Themen, ohne belehrend zu wirken. «Dem Film gelingt eine mitreißende Mischung aus spannender Detektivgeschichte, kindgerechtem Abenteuer und spektakulären Tier- und Naturaufnahmen.»

Thabo - Das Nashorn-Abenteuer, Südafrika, Deutschland 2023, 93 Minuten, FSK ab 6, von Mara Eibl-Eibesfeldt, mit Litlhonolofatso Litlhakanyane, Ava Skuratowski, Andrea Sawatzki

© dpa-infocom, dpa:231106-99-839230/4