Taylor Swift nimmt den Preis für das Video des Jahres für «Anti-Hero» entgegen., © Charles Sykes/Invision/AP/dpa
Taylor Swift nimmt den Preis für das Video des Jahres für «Anti-Hero» entgegen. Charles Sykes/Invision/AP/dpa, dpa
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Taylor Swift räumt bei MTV Video Music Awards ab

13.09.2023

Taylor Swift ist nicht zu bremsen. Nach jüngsten Zuhörer-Streamingrekorden bei Spotify und einem Ansturm auf Kinokarten für den Konzertfilm über ihre laufende Welttournee «The Eras Tour» räumt der Pop-Superstar bei der Verleihung der MTV Video Music Awards nun neun begehrte Mondmänner-Trophäen ab.

Vor einem jubelnden Publikum im Prudential Center in Newark (US-Bundesstaat New Jersey) stemmte Swift Dienstagnacht den «Moonman» - einen kleinen Astronauten auf dem Mond, der eine MTV-Fahne in der Hand hält, strahlend in die Höhe.

Schon im vorigen Jahr hatte Swift mit ihrem Song «All Too Well (Taylor's Version)» die Trophäe in der Top-Sparte «Video des Jahres» gewonnen, nun setzte die 33-Jährige mit ihrem Hit «Anti-Hero» den Erfolgskurs fort. Dazu gab es acht weitere Preise, darunter in den Sparten Song und Künstlerin des Jahres, Regie, Kamera und Album des Jahres («Midnights»). Elf Nominierungen setzte Swift in einen neunfachen Gewinn um. Damit ließ sie anderen kaum eine Chance.

In der Top-Sparte hatten Kolleginnen wie Doja Cat, Miley Cyrus, Nicki Minaj, Olivia Rodrigo, SZA und auch die deutsche Sängerin Kim Petras das Nachsehen. Die im Rheinland geborene Sängerin war zusammen mit dem britischen Sänger Sam Smith für den Clubhit «Unholy» gleich fünffach nominiert gewesen, doch sie gingen völlig leer aus.

Swift im Rampenlicht

Die in Los Angeles lebende Deutsche hatte im Februar mit ihrem historischen Grammy-Gewinn Schlagzeilen gemacht, als Petras und Smith mit «Unholy» die Trophäe als bestes Pop-Duo holten. Damit war die 31-Jährige die erste Transgender-Künstlerin in der Geschichte der Grammys, die in dieser Kategorie gewinnen konnte.

Swift, im schwarzen Versace-Dress mit hohem Beinschlitz, stand bei dem fast vierstündigen VMA-Spektakel ständig im Rampenlicht. Auch die fünf Musiker der früheren US-Boyband *NSYNC wurden mit Applaus und Jubelschreien auf der Bühne empfangen. Justin Timberlake, Lance Bass, Joey Fatone, Chris Kirkpatrick und JC Chasez überreichten die Trophäe in der Sparte «Pop Song» an Gewinnerin Swift. Die war sichtlich gerührt und outete sich als großer Fan der Band. Diesen Preis «aus euren goldenen Pop-Händen» zu empfangen, sei einfach nicht zu fassen, stammelte die Sängerin.

Eine Kostprobe der alten *NSYNC-Hits, wie «I Want You Back», «Gone» oder «Bye, Bye, Bye» gab es aber nicht. Die Gruppe hatte sich 2002 aufgelöst, als *NSYNC standen die Musiker 2013 für ein Medley bei den MTV Video Music Awards zuletzt noch einmal zusammen auf der Bühne.

Dafür rockten und rappten Stars wie Lil Wayne, Cardi B, Megan Thee Stallion, Doja Cat, Demi Lovato, Olivia Rodrigo und Nicki Minaj. Die kolumbianische Sängerin Shakira (46) begeisterte die Zuschauer mit einem zehnminütigen Medley ihrer Hits, gekonnten Hüftschwüngen und viel nackter Haut. Sie nahm auch den Ehrenpreis «Video Vanguard Award» entgegen. Zu früheren Gewinnern zählen Missy Elliott, Jennifer Lopez, Pink, Rihanna, Beyoncé, Justin Timberlake und Madonna. Shakira brachte ihre beiden kleinen Söhne Sasha und Milan zu der Show mit - und dankte ihnen dafür, dass sie Mama anfeuern würden.

«Anti-Hero» wird Song des Jahres

Der US-Rapper Sean «Diddy» Combs (53) wurde mit dem «Global Icon Award» geehrt. Der legendäre Hip-Hop Mogul war zuletzt 2005 bei der Trophäen-Show aufgetreten. Jetzt rappte er wieder vor einem jubelnden Publikum, mit einer Kostprobe seiner Hits wie «I'll Be Missing You» oder «Bad Boy For Life».

Die VMA-Preise werden seit 1984 verliehen. Fans können online für ihre Favoriten stimmen. Unter den weiteren Gewinnern waren die italienische Band Måneskin mit ihrer Rock-Ballade «The Loneliest», Hip-Hop-Star Nicki Minaj («Super Freaky Girl») und US-Rapperin Ice Spice (23) als «Best New Artist».

Swift, die mit «Anti-Hero» auch die Trophäe für Song des Jahres holte, dankte auf der Bühne ihrem langjährigen Produzenten Jack Antonoff mit Verweis auf ihre erste Zusammenarbeit an dem Album «1989». Sie würden noch bis 2089 zusammen Musik machen, witzelte Swift. So lange müssen ihre Fans allerdings nicht warten. Für Ende Oktober hat Swift bereits eine Neuaufnahme ihres Albums «1989» inklusive fünf bislang unveröffentlichter Lieder angekündigt.

© dpa-infocom, dpa:230913-99-176005/3