Sterne beobachten: die dunkelsten Orte in BW
"Sie sind wunderschön, nicht wahr? Die Sterne. Wir schauen nur nicht mehr hin“. Wie recht Agent K aus den Men in Black hat (darf man noch aus einem über 20 Jahre alten Film zitieren?). Aber ehrlich gesagt: viel ist am Nachthimmel auch nicht mehr zu sehen. Zumindest, wenn wir in einer der hell erleuchteten Städte wohnen. Den großen Wagen erkennt man noch oder den Polarstern, dann hört es schon auf. Es gibt sie aber noch, die dunklen Orte zum Sternebeobachten. Vielleicht habt Ihr einmal im Urlaub fernab der Zivilisation die Milchstraße gesehen, die hoch über uns funkelnd das Firmament durchzieht. Auch in Baden-Württemberg finden wir solche Orte – wo die sind und wie Ihr am besten Sterne und Sternschnuppen beobachtet, haben wir Euch hier zusammengefasst.
Sterngucker-Orte in Baden-Württemberg
Die Beleuchtung von Straßen und Häusern strahlt in den Nachthimmel über uns. Oft genügt es schon, die Ortschaft ein Stück weit zu verlassen, um die Sterne besser sehen zu können. Am einfachsten ist also, Ihr unternehmt einen kleinen Nachtspaziergang. Tipp: zieht Euch auf jeden Fall warm an und nehmt am besten eine Decke und warmen Tee mit. Auch Sommernächte können kalt werden. Packt ein Fernglas ein, damit könnt Ihr auch schon einiges am Nachthimmel entdecken.
Sternenpark Schwäbische Alb
Annähernd natürliche Nacht findet Ihr an den abgelegenen Orten, fernab der Großstädte und Ballungsräume – zum Beispiel auf der Schwäbischen Alb. Das große Lautertal bietet einen dunklen Nachthimmel, ebenso die Gegend rund um Hayingen im Landkreis Reutlingen, ganz besonders Indelhausen, Ittenhausen und Upflamör.
Die Empfehlung kommt von Matthias Engel, Initiator des Projekts Sternenpark Schwäbische Alb. Auf der Suche nach einem geeigneten Platz für sein Teleskop landete der Hobby-Astronom schließlich auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Münsingen, einer fast 7.000 Hektar großen Fläche ohne Straßen und Häuser. Für ihn ein besonderer Moment: „Dort erlebt man die Nacht noch. Die Tiere, die Dunkelheit um sich herum und über diesem unbeleuchteten Stück Schwäbische Alb ein prachtvoller Sternenhimmel“. Das war der Start für sein Projekt, seit über zehn Jahren klärt er nun mit anderen Hobbyastronomen über Lichtverschmutzung auf. Bei Römerstein/Zainigen hat die Gruppe einen Sternguckerplatz eingerichtet, mit Schautafeln, die den Nachthimmel erklären und bequemen Bänken zum Zurücklehnen und Sternebeobachten.
Sternegucken im Schwarzwald
Er würde seinem Namen nicht gerecht werden, gäbe es nicht auch im Schwarzwald nächtliche Dunkelheit. Beliebter Ort zum Sternebeobachten ist dort der Feldberg, der auch tagsüber einen fantastischen Ausblick bietet. Auch vom Schauinsland bei Freiburg habt Ihr gute Sicht.
Sternguckerplatz bei Zainigen
Die Perseiden: Sternschnuppen-Schauer im August
Seit Jahrhunderten zieht ein Komet namens Swift-Tuttle seine Bahn um die Sonne und hinterlässt dabei eine Staubspur. Einmal im Jahr kreuzt die Erde das Staubgebiet, die Körnchen verglühen in der obersten Schicht unserer Atmosphäre und werden zu Sternschnuppen. Die meisten dieser Lichtspektakel könnt Ihr in der ersten Augusthälfte beobachten, besonders viele Sternschnuppen seht Ihr in den Nächten um den 12. August. Der Meteorstrom wird Perseiden genannt. Bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde huschen dabei über den Himmel.
Den Ursprung haben die Perseiden übrigens im Sternbild Perseus, daher der Name. Im Sommer geht dieses im Nordosten am späten Abend auf - wenn Ihr in die Richtung blickt, solltet Ihr also am meisten Sternschnuppen sehen können. Um das Sternbild zu finden könnt Ihr auch praktische Apps wie Sky Map (für Android) oder SkyView (fürs iPhone) nutzen. Die Sternschnuppen können aber auch noch weit außerhalb des Sternbildes am Himmel leuchten. Wenn Ihr einen weiten Teil des Firmaments erblicken könnt, müsst Ihr also nicht so genau auf die Himmelsrichtung achten.