Der Regisseur Matthais Glasner kann sich freuen: Sein Film «Sterben» wurde auf der Berlinale von unabhängigen Jurys ausgezeichnet., © Monika Skolimowska/dpa
Der Regisseur Matthais Glasner kann sich freuen: Sein Film «Sterben» wurde auf der Berlinale von unabhängigen Jurys ausgezeichnet. Monika Skolimowska/dpa, dpa
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«Sterben» zweimal erfolgreich bei Berlinale-Jurys

24.02.2024

Der Berlinale-Wettbewerbsfilm «Sterben» von Matthias Glasner mit Lars Eidinger und Corinna Harfouch in den Hauptrollen hat während der Internationalen Filmfestspiele Auszeichnungen von unabhängigen Jurys erhalten.

Mit seinem Film verarbeitet Regisseur Glasner die komplexe Beziehung zu seiner Familie, den Umgang mit dem Tod und die Untiefen des Lebens davor. Dafür gab es sowohl den «Gilde Filmpreis» als auch den Preis der Leserjury der «Berliner Morgenpost».

Ebenfalls zwei Auszeichnungen gab es für «Sex» von Dag Johan Haugerud. Der norwegische Regisseur lässt darin seine heterosexuellen Protagonisten ihre Vorstellungen von Sexualität und Geschlechterrollen überdenken. Der Film erhielt den Preis der ökumenischen Jury in der Berlinale-Sektion Panorama wie auch des Filmverbandes Confédération Internationale des Cinémas d'Art et d'Essai (CICAE) für diese Sektion.

Auszeichnung für iranischen Film über Widerstand

Die ökumenische Jury zeichnete zudem den iranischen Wettbewerbsbeitrag «Keyke mahboobe man» («My Favourite Cake») aus. Das Regieteam Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha konnte nach einem Ausreiseverbot durch die iranischen Machthaber nicht zur Berlinale kommen. Der Film mit Lily Farhadpour und Esmail Mehrabi erzählt vor dem Hintergrund einer im Alter gefundenen Liebe von persönlichem Widerstand und Zivilcourage.

In der Sektion Forum zeichnete die ökumenische Jury «Maria's Silence» von Dāvis Sīmanis aus, ein Lehrstück über die Logik menschlicher Gewalt. Der Filmverband CICAE vergab in dieser Sektion den Preis an «Shahid» der im Iran verwurzelten Regisseurin Narges Kalhor, ein Film zwischen Realität und Fiktion, Theater und Musical.

Das Flüchtlingsdrama «The Stranger's Case» des US-amerikanischen Regisseurs und Aktivisten Brandt Andersen erhielt den Amnesty International Filmpreis. Aus Sicht der Jury berührt der Film auf allen Ebenen. Andersen spendete die 5000 Euro Preisgeld umgehend für die Flüchtlingshilfe. Zudem appellierte er an die politische Führung in Deutschland, zu ihrer beispielhaften Rolle in der Flüchtlingspolitik zurückzukehren.

Publikumspreise in der Sparte Panorama

Von der AG Kino - Gilde ging eine Auszeichnung in der Sektion Generation 14plus an den Film «Last Swim» von Sasha Nathwani. Den Preis der Jury aus Leserinnen und Lesern des «Tagesspiegels» erhielt «Une famille» («A Family») der französischen Schriftstellerin Christine Angot.

Zudem gab die Berlinale die Publikums-Preise in der Sektion Panorama bekannt. Ausgezeichnet wurden der Film «Memorias de un cuerpo que arde» («Memories of a Burning Body») der costa-ricanischen Regisseurin Antonella Sudasassi Furniss sowie die Dokumentation «No Other Land» des palästinensisch-israelischen Kollektivs Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham und Rachel Szor über die Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung aus dem Westjordanland durch die israelische Besatzung.

© dpa-infocom, dpa:240224-99-108504/3