Stechmücken - so schützt Ihr Euch
Die fiesen Blutsauger sind sehr erfinderisch, um auf dem Objekt ihrer Begierde zu landen. Die einen krabbeln zu ihren Opfern, manche schwirren durch die Luft und einige versuchen es sogar mit einem Sprung.
Die Stiche können furchtbar jucken und allein das hohe Summen der Mücken dürfte die meisten Menschen innerlich zusammenzucken lassen. Gut 50 Stechmückenarten gibt es bei uns in Deutschland, neue, gefährliche Arten sind in den letzten Jahren aus anderen Ländern dazugekommen.
In Baden-Württemberg breitet sich beispielsweise die Asiatische Tigermücke aus, die tropische Krankheiten übertragen kann.
Zuletzt wurde diese Stechmücke auch in Stuttgart gefunden, mehr dazu lest Ihr weiter unten.
Was nützen Stechmücken?
Liebgewinnen kann die Stechmücken wohl niemand. Gänzlich unnütz sind sie dennoch nicht, wie uns der Insektenforscher Dr. Olaf Zimmermann erklärt. Mücken fressen Schwebteilchen, Dreck und Mikroorganismen in Wasserlachen. Übrigens: Ohne Mücken gäbe es keine Schokolade, sie befruchten nämlich die Blüten der Kakaobäume. Das sind dann allerdings nicht unbedingt Stechmücken. In Afrika fliegen beispielsweise Gallmücken an die Kakaoblüten.
Wer wird besonders oft gestochen?
Sitzt man an einem Sommerabend mit Freunden draußen, scheint es immer eine Person zu geben, die besonders viele Mückenstiche davon trägt. Das liegt allerdings nicht am Blut znd nach der Optik. Die Stechmücken bei uns gehen vor allem nach dem Geruch. Nach aktuellen Forschungen locken Schweiß, bestimmte Parfüme und Duftstoffe die Insekten an. Auch erhöhter Kohlenstoffdioxid-Ausstoß, zum Beispiel bei Schwangeren lockt Stechmücken an.
Tipps zum Mückenschutz
Mückenspray und lange Kleidung
Wirksamen Schutz vor Stechmücken bieten vor allem Moskitonetze und lange, dicke und engmaschige Kleidung. Beliebtes Mittel sind auch chemische Anti Mücken Sprays. Auf die Haut gesprüht vertreiben diese die Insekten über den Geruch. Der Spray muss etwa alle vier Stunden neu aufgetragen werden. Kleinkinder und Schwangere sollten diese Mittel allerdings nicht nehmen. Ätherische Öle aus Zitronen oder Lavendel als Mückenschutz hingegen helfen höchstens für kurze Zeit. Entsprechende Armbänder sind dagegen komplett unnütz.
Wasser abdecken
Stechmücken brüten im stehenden Wasser. Wenn Ihr einen Garten habt, solltet Ihr also unbedingt Eure Regentonne abdecken. Das rät auch die Stadt Stuttgart, um die Ausbreitung der Tiegermücke einzudämmen. Gießkannen oder Pools sollten immer wieder geleert werden. Falls Ihr einen Teich besitzt, könnt Ihr dort die Larven mit dem Kescher abschöpfen.
Zebrastreifen
Zebras haben einen integrierten Schutz vor Insekten. Das Streifenmuster hindert Mücken offenbar daran zu landen, da sie beim Anflug den Abstand nicht richtig abschätzen können. Kleidung im Zebra-Look kann theoretisch auch beim Menschen helfen - die Stechmücken, die bei uns vorkommen, orientieren sich allerdings hauptsächlich am Geruch. Wirksamen Schutz dürften Zebrastreifen also eher nicht bieten.
Eigentlich kommt diese Stechmückenart aus dem Asiatisch-Pazifischen Raum. Mittlerweile tritt die Asiatische Tigermücke auch in Deutschland regelmäßig auf. Die tropischen Stechmücken können Krankheitserreger wie das Dengue-Virus oder das Chikungunya-Virus übertragen. In Deutschland sind bisher allerdings laut Umweltbundesamt keine Erkrankungen durch die Tigermücke bekannt. Wird es jedoch wärmer und breitet sich die Mücke weiter aus, steigt das Risiko. In Baden-Württemberg konnten schon einige Stechmücken dieser Art überwintern.
Diese Art der Stechmücken wurde in Deutschland das erste Mal 2014 in Deutschland gesehen. Eingeschleppt wurde sie wahrscheinlich als blinder Passagier an Bord von Handelsschiffen. Häufiger Regen und warmes Wetter begünstigen die Ausbreitung, gerade im Sommer entstehen daher auch größere Populationen.