SEK-Einsatz in Boxberg wegen illegalen Waffenbesitzes
„Ein riesiges Waffenarsenal, ein riesiges Gefahrenpotenzial“ - das sagt der Heilbronner Polizeipräsident Hans Becker darüber, was sie in einem Gebäude in Boxberg-Bobstadt im Main-Tauber-Kreis gefunden haben. Nach dem dortigen SEK-Einsatz gestern gibt es jetzt neue Informationen.
Polizist bei Durchsuchung angeschossen
Gestern Morgen hat es dort Durchsuchung wegen illegalen Waffenbesitzes gegeben. Die Polizei hat sich dabei von Anfang an deutlich als Polizei zu erkennen gegeben. Dort wurde ihnen nicht geöffnet, also hat die Polizei das mit Maschendrahtzaun und Sichtschutz abgesicherte Areal betreten. Dort wollten sie den Rollladen des zu durchsuchenden Gebäudes öffnen. Dabei wurden sie sofort beschossen, ein Polizist hat zwei Schüsse im Bein davongetragen, die Verletzung sind zum Glück nicht so schwer.
Ermittler gehen von Reichsbürgern oder Selbstverwaltern aus
Es fielen weitere Schüsse. Dann kam es zu einem Brand - es ist noch nicht klar, ob das wegen des Schusswechsels passiert ist. Die Löscharbeiten waren schwierig, weil nicht klar war, ob noch etwas explodieren könnte. Später haben sich dann Personen freiwillig gestellt, der Hauptverdächtige hat sich über 110 gemeldet und kam dann nach draußen. Insgesamt waren es zwei Frauen und fünf Männer. Die Ermittler gehen von sogenannten Reichsbürgern oder Selbstverwaltern aus.
Waffen und nationalsozialistische Symbole
Auf dem Areal seien begehbare Waffenkammern und Munition entdeckt worden, berichtet Andreas Stenger, Präsident des Landeskriminalamts Baden-Württemberg. Drei Langgewehre wurden gefunden, davon zwei vollautomatisch, „absolute Kriegswaffen“, so Stenger. Dazu kommen nationalsozialistische Gegenstände wie Reichskriegsflaggen, die „eindeutig der extremistischen Szene“ zuzuordnen seien.