Schützt Eure Seele: Strategien gegen die Gewalt im Netz, © Shutterstock / GaudiLab
 Shutterstock / GaudiLab

Schützt Eure Seele: Strategien gegen die Gewalt im Netz

06.06.2024

In der heutigen digitalen Welt sind wir ständig mit einer Flut von Gewaltvideos und negativen Nachrichten konfrontiert, die unsere psychische Gesundheit stark beeinträchtigen können. Ob Ukraine-Krieg, die Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern oder die Messerattacke von Mannheim: Solche Inhalte können nicht nur Angst und Depressionen auslösen, sondern auch die Empathiefähigkeit mindern und Aggressionen fördern. Besonders betroffen sind Kinder, Jugendliche und bereits traumatisierte Personen.

Auswirkungen von Gewaltvideos auf Eure psychische Gesundheit

1. Erhöhte Aggression: Wenn Ihr regelmäßig Gewaltvideos konsumiert, könntet Ihr feststellen, dass Ihr im Alltag aggressiver reagiert. Langfristige Studien zeigen, dass Kinder, die häufig Gewalt in den Medien sehen, später im Leben tendenziell aggressiver sind.

2. Angst und Depression: Häufiges Ansehen von Gewaltvideos kann zu Angstzuständen und depressiven Verstimmungen führen. Jugendliche, die oft rassistisch motivierte Gewaltvideos sehen, berichten häufiger von Symptomen einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und Depressionen. Dies betrifft besonders junge Menschen, die Gewalt gegen Mitglieder ihrer eigenen ethnischen Gruppe sehen.

3. Desensibilisierung: Durch die ständige Konfrontation mit Gewalt werdet Ihr möglicherweise weniger empfindsam gegenüber tatsächlichem Leid. Das bedeutet, Ihr könntet weniger Mitgefühl und Empathie zeigen, was langfristig Eure sozialen Beziehungen und Euer menschliches Miteinander beeinträchtigen kann.

Maßnahmen zum Schutz Eurer psychischen Gesundheit

Um Euch vor den negativen Auswirkungen von Gewaltvideos und schlechten Nachrichten zu schützen, könnt Ihr folgende Schritte unternehmen:

1. Digitale Pausen einlegen: Löscht temporär Apps, die störende Inhalte enthalten könnten, oder pausiert die Benachrichtigungen von sozialen Medien und Nachrichten-Apps. Blockiert oder stummschaltet Kontakte, die häufig solche Inhalte teilen, und passt Eure Sucheinstellungen an, um unerwünschte Inhalte zu blockieren.

2. Bewusster Medienkonsum: Trefft bewusst die Entscheidung, welche Medien Ihr konsumiert. Es ist nicht notwendig, Gewaltvideos anzusehen, um informiert zu bleiben. Sucht nach positiven oder neutralen Nachrichtenquellen und beschränkt Eure Exposition gegenüber negativen Inhalten.

3. Emotionale Selbstfürsorge: Achtet auf Eure emotionalen Reaktionen auf Medieninhalte. Macht regelmäßige Pausen, geht an die frische Luft, treibt Sport oder praktiziert Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga, um Stress abzubauen.

4. Unterstützung suchen: Sprecht mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten über Eure Gefühle und Erfahrungen. Das Teilen von Gedanken und Emotionen kann helfen, die Belastung durch negative Medieninhalte zu verringern.

5. Medienkompetenz fördern: Es ist wichtig, dass sowohl Erwachsene als auch Kinder über die Risiken von Gewaltvideos und die Bedeutung eines gesunden Medienkonsums aufgeklärt werden. Schulen und Eltern sollten aktiv daran arbeiten, Medienkompetenz zu fördern und Kinder für den bewussten Umgang mit Medien zu sensibilisieren.

Quellen: Psychology today, The Jed Foundation, Beratungsstelle gegen digitale Gewalt