Rotes Kreuz versorgt Wartende vor Ausländerbehörde
Angesichts der bundesweit bekannt gewordenen chaotischen Zustände bei der Stuttgarter Ausländerbehörde greift die Stadtverwaltung zu ungewöhnlichen Mitteln. Wartezeiten müssten reduziert, das unnötige Warten vor dem Gebäude müsse vermieden werden, sagte die neue Leiterin des Amts für öffentliche Ordnung, Susanne Scherz, am Mittwoch im Verwaltungsausschuss. «In der Übergangszeit kommt den Wartenden kurzfristig Hilfe zu», führte sie weiter aus. Vorerst werde das Deutsche Rote Kreuz die Behörde in den Morgenstunden anfahren und die Wartenden in den langen Schlangen mit Getränken und Gesprächen unterstützen.
Die Ausländerbehörde steht derzeit besonders in der Kritik, weil sich dort bereits am frühen Morgen regelmäßig lange Schlangen bilden. Ausländer, die häufig für die Arbeit auf wichtige Dokumente angewiesen sind oder eine Verlängerung der Duldung benötigen, warten stundenlang mit Campingstühlen und Decken auf einen Termin. Firmen hatten die Zustände ebenso kritisiert wie der Flüchtlingsrat.
Auch Scherz räumte ein, die Situation habe sich verschlechtert. Viele Stellen seien unbesetzt, Arbeitsabläufe aufwendig und die Mehrbelastung des Personals enorm. Zahlreiche Mitarbeiter hätten der Behörde den Rücken gekehrt, neue seien gewonnen worden. In der Summe sei weiter fast jede dritte Stelle unbesetzt, sagte Scherz. Immer wieder müssten neue Kolleginnen und Kollegen eingearbeitet werden.
Nach Angaben der Stadt sei es aber zuletzt durch Aushilfskräfte und Kooperationen gelungen, mehr Kunden zu betreuen oder Rückstände aufzuholen, außerdem sollen Kunden online besser informiert und Termine über das Internet schneller und zielgenauer vereinbart werden.
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