Rosen glaubt an Bundesligaverbleib mit Hoffenheim
Alexander Rosen hätte sich zu seinem zehnjährigen Dienstjubiläum als Profichef der TSG 1899 Hoffenheim natürlich bessere Umstände gewünscht. Seit Wochen befindet sich die TSG in der Fußball-Bundesliga im nervenaufreibenden Existenzkampf. Für den 43-Jährigen ist die Situation jedoch nicht neu, weshalb er seinen Optimismus nicht verloren hat. «Mein Schlaf ist erfreulicherweise unverändert gut. Ich habe eine absolute Überzeugung in mir, dass wir es schaffen werden», sagte Rosen vor dem Auswärtsspiel beim Aufsteiger Werder Bremen an diesem Sonntag (17.30 Uhr/DAZN).
Ein Sieg wäre ein kleiner Schritt auf dem Weg zum Ziel Klassenerhalt, den die TSG in der Saison 2012/13 wenige Wochen nach Rosens Amtsantritt erst in der Relegation perfekt gemacht hatte. Der Familienvater ist guter Dinge, dass die Rettung auch dieses Mal gelingt. «Die Mannschaft ist intakt, das Trainerteam geht mit viel Energie voran und ich nehme trotz der Umstände eine stetig wachsende Stabilität und einen großartigen Zusammenhalt wahr», sagte Rosen.
Auch die Mannschaft will den Bundesligaverbleib mit aller Macht erzwingen. «Jeder will mehr, wir sind noch nicht am Ende. Wir sind bereit für den nächsten Angriff», betonte Trainer Pellegrino Matarazzo am Freitag. Man wolle die Partie in Bremen mit «viel Power, Wut und Energie angehen».
Nach zuvor 14 sieglosen Spielen hatte der Tabellen-15. vor der Länderspielpause beim 3:1 gegen Hertha BSC endlich wieder ein Erfolgserlebnis gefeiert. Dies habe bei der Mannschaft die Gier nach mehr geweckt, berichtete Matarazzo. «Ich spüre eine gute Energie in der Kabine. Wir fighten in unseren Spielen, und das gibt mir die Bestätigung, dass die Jungs wissen, um was es geht: Wir wollen nächste Saison in der Bundesliga spielen», sagte der 45-Jährige.
Während andere Trainer über die vielen Abstellungen ihrer Profis für deren Nationalmannschaften eher klagten, bewertete Matarazzo die Länderspielreisen seiner Akteure als Gewinn. «Unsere Nationalspieler haben die Bundesligapause gut überstanden und viele positive Leistungen und Erlebnisse mitgenommen», stellte er zufrieden fest. «Besser konnte es nicht laufen.»
Dies soll sich nun in Bremen bezahlt machen. An der Weser erwartet Matarazzo allerdings eine schwere Aufgabe. «Werder hat eine offensive Spielanlage und schießt dadurch viele Tore. Das ist eine gut eingestellte Mannschaft», sagte er. Insbesondere die Angreifer Niclas Füllkrug, der mit 15 Treffern die Torjägerliste anführt, und Marvin Ducksch gelte es auszuschalten. «Das ist ein Sturmduo mit viel Durchschlagskraft. Wir werden zwei Pressing-Systeme einbauen», sagte Matarazzo.
Bei einer Niederlage droht den Kraichgauern wieder der Sturz auf einen Abstiegsplatz. Daran verschwendet der TSG-Coach jedoch keinen Gedanken. «Ich gehe jedes Spiel an, um es erfolgreich zu gestalten. Ich denke nicht darüber nach, was passiert, wenn es schiefgeht», sagte Matarazzo.
Auf besondere Motivationshilfen für die Profis verzichtet er dabei. «Es gibt immer Anreize, die man als Trainer setzen kann. Aber ich habe noch keine gesetzt. Ich glaube, ein Sieg ist Belohnung genug», sagte Matarazzo. Darüber würde sich auch Profichef Rosen freuen.
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