Razzia gegen Mitarbeiter von Callcentern
Im Kampf gegen den international organisierten Callcenter-Betrug hat das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg Wohnungen von drei sogenannten Finanzagenten durchsucht. Laut Mitteilung des LKA in Stuttgart betraf dies 13 Objekte in Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt.
Finanzagenten leiten erbeutetes Geld weiter
Um die bei Telefonbetrügereien erbeuteten Gelder an die Hintermänner der kriminellen Callcenter zu transferieren, werden von den Tätergruppierungen Finanzagenten für ihre Machenschaften genutzt. Die eigens hierfür angeworbenen Finanzagenten nehmen die Beute in Empfang und leiten das Geld über ihre eigenen oder speziell zu diesem Zweck eröffneten Konten weiter. Häufig sitzen die Empfänger im Ausland.
Bei dem Einsatz wurden Mobiltelefone, Speichermedien, Unterlagen, gefälschte Ausweisdokumente, rund ein Kilogramm Drogen sowie 50.000 Euro sichergestellt.
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl erklärte laut einer Pressemitteilung: «Dieser weitere Erfolg gegen den internationalen Callcenter-Betrug zeigt: Wir lassen nicht locker. Mit den heutigen länderübergreifenden Durchsuchungen unter Federführung des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg ist uns ein weiterer empfindlicher Schlag gegen die Strukturen und die Logistik der Callcenter-Betrüger gelungen.» Damit erschwerten die Sicherheitsbehörden es den Drahtziehern dieser Betrugsmaschen, die kriminellen Gelder außer Landes zu bringen. «Und wir zeigen gleichzeitig, dass es sich bei der Unterstützung solcher kriminellen Machenschaften nicht um Kavaliersdelikte, sondern um handfeste Straftaten handelt.»
Die Vorbereitungen sowie Koordinierung dieses «Action-Days» erfolgte in Zusammenarbeit mit den örtlichen Polizeidienststellen und Staatsanwaltschaften in den eingebundenen Bundesländern durch das Stuttgarter Landeskriminalamt.
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