Prozess wegen Zwangsprostitution gegen zwei Männer begonnen

Vor dem Landgericht Heilbronn hat am Montag der Prozess gegen zwei Männer unter anderem wegen schwerer Zwangsprostitution begonnen. Sie sollen seit dem Frühjahr 2021 Frauen zur Prostitution gezwungen und den Großteil der Einnahmen einbehalten haben, wie die Staatsanwaltschaft am Montag ausführte.

Wenn die Frauen aussteigen wollten, hätten die beiden Männer aus Heilbronn Gewalt angewendet oder den Frauen und ihren Familien damit gedroht. Damit eine der Frau ihre Tätigkeit wiederaufnimmt, sollen die Angeklagten ihr eine ätzende Flüssigkeit auf den Rippenbogen geträufelt haben. Dies habe zu einer Vernarbung der Haut geführt.

Menschenhandel, Kokain und Co.: Anklage in vielen Punkten

Die Anklage wirft ihnen außerdem Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung, den Handel mit Kokain in größeren Mengen und weitere Straftaten vor. Es soll gewaltsame Auseinandersetzungen mit einer rivalisierenden Gruppe des Heilbronner Rotlichtmilieus gegeben haben.

Der Prozess wird vor der großen Jugendkammer verhandelt, da der jüngere Angeklagte bei einem Teil der Taten erst 18 Jahre alt war. Aktuell sind acht Verhandlungstage mit 33 Zeuginnen und Zeugen vorgesehen. Die Verhandlung wird am kommenden Donnerstag (voraussichtlich 9.00 Uhr) fortgesetzt. Zwischen den Verfahrensbeteiligten haben Rechtsgespräche stattgefunden. Bis zur rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.

Links

© dpa-infocom, dpa:231022-99-661264/3