Preise für «Past Lives» und «Anatomie eines Falls»
Zwei Wochen vor der Oscar-Gala hat der französische Justizthriller «Anatomie eines Falls» mit Sandra Hüller in Hollywood einen weiteren Preis gewonnen. Regisseurin Justine Triet nahm bei der Vergabe der Independent Spirit Awards im kalifornischen Santa Monica den Preis für den besten Internationalen Film entgegen. Sie habe noch Jetlag, sagte die Französin. Am Freitag hatte «Anatomie eines Falls» in Paris bei der Vergabe der César-Filmpreise sechs Auszeichnungen abgeräumt, darunter als bester Film, für Regie, Drehbuch und Hauptdarstellerin Hüller.
Die Spirit Awards zeichnen Filmproduktionen aus, die nicht mehr als 30 Millionen Dollar (knapp 28 Millionen Euro) gekostet haben. Traditionell werden sie in einem Festzelt am Strand vergeben. Den Spitzenpreis als «Bester Film» gewann die Romanze «Past Lives», das Spielfilmdebüt der südkoreanisch-kanadischen Filmemacherin Celine Song, die auch als beste Regisseurin ausgezeichnet wurde. Der US-Amerikaner Jeffrey Wright holte mit seiner Hauptrolle in der bissigen Satire «American Fiction» die Trophäe für die beste schauspielerische Leistung. In dieser geschlechtsneutralen Sparte setzte er sich unter anderem gegen Natalie Portman («May December»), Jessica Chastain («Memory») und den deutschen Schauspieler Franz Rogowski («Passages») durch.
Da'Vine Joy Randolph setzte mit ihrer Nebenrolle als Internats-Köchin in «The Holdovers» ihren Siegeszug in der laufenden Preissaison fort. Die Tragikomödie von Regisseur Alexander Payne brachte auch dem dänischen Kameramann Eigil Bryld und dem Nachwuchsstar Dominic Sessa jeweils eine Trophäe ein. Der Preis für die beste Dokumentation ging an die tunesische Regisseurin Kaouther Ben Hania für «Olfas Töchter» («Four Daughters»). Die internationale Koproduktion mit deutscher Beteiligung ist auch unter den diesjährigen Oscar-Anwärtern. Die Academy Awards werden am 10. März verliehen.
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