Nachfrage nach Bausparverträgen weiter hoch
Die privaten Bausparkassen haben nach Branchenangaben von Januar bis Juni Verträge im Volumen von mehr als 38 Milliarden Euro abgeschlossen. Das ist ein Plus von über 10 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022, wie der Verband der Privaten Bausparkassen am Freitag mitteilte. Nach dem Boom im vergangenen Jahr ist die Nachfrage nach Bausparverträgen weiterhin hoch. «Auch 2023 liegt Bausparen voll im Trend», sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbands, Bernd Hertweck, der Deutschen Presse-Agentur.
Hertweck ist auch Vorstandschef der Wüstenrot Bausparkasse aus dem schwäbischen Kornwestheim. Abgesehen von den gestiegenen Bauzinsen wird die Entwicklung seiner Ansicht nach auch von der Diskussion um die Wärmewende und das Heizungsgesetz getrieben. «Wer Wohneigentum hat, weiß heute noch nicht genau, was auf ihn zukommt. Er weiß aber, dass er gut beraten ist, finanziell Vorsorge zu treffen», sagte er.
Der Bausparvertrag werde zum Energiesparvertrag - für Investitionen in Einsparmaßnahmen, die in naher oder ferner Zukunft anstünden. Die Politik sei gut beraten, diesen Sparwillen zu unterstützen und die Sparfähigkeit der Menschen in Deutschland zu stärken, sagte er.
Den Landesbausparkassen (LBS) lagen noch keine Halbjahreszahlen vor. In den ersten Monaten dieses Jahres habe man allerdings weiter eine positive Neugeschäftsentwicklung registriert, sagte ein Sprecherin. Die Landesbausparkassen stehen für rund ein Drittel des deutschen Marktes, den Rest teilen sich die privaten Institute.
Das Neugeschäft beim Bausparen hatte bereits im vergangenen Jahr deutlich angezogen. Grund dafür waren vor allem die gestiegenen Bauzinsen. Die privaten Bausparkassen hatten 2022 ein Plus von 47 Prozent bei der neu abgeschlossenen Bausparsumme verzeichnet. Die Zahl der Neuverträge stieg um 15 Prozent. Die Landesbausparkassen hatten Bausparsumme und Stückzahl ebenfalls deutlich gesteigert.
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