Im baden-württembergischen Kehl ist ein Faschingswagen in Brand geraten., © Marco Dürr/Einsatzreport24/dpa
Bei dem brennden Wagen handelt es sich um den Wagen der «Glottertäler Winzerbube» - der Schaden wird auf mehrere Tausend Euro geschätzt. Marco Dürr/Einsatzreport24/dpa, dpa
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Nach Brand auf Kehler Fasnetsumzug - Exklusivinterview mit den «Glottertäler Winzerbuben»

05.02.2024

Nach dem Brandunglück bei einem Fastnachtsumzug am Sonntag in Kehl (Ortenaukreis) mit acht Verletzten haben wir mit der Narrengruppe der der Wagen gehört gesprochen. Der Anhänger mit dem nachgebauten Schiff ist von den «Glottertäler Winzerbuben» aus dem Breisgau-Hochschwarzwald.  Die Winzerbuben bestätigen das in den sozialen Medien und bedanken sich dort auch für die Unterstütung und Anteilnahme.

Schwerverletzter nicht mehr in Lebensgefahr

Mehrere Personen wurden bei dem Unglück verletzt. Ein Schwerverletzter wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen. Mittlerweile schwebt er nicht mehr in Lebensgefahr. Vier leicht verletzte wurden schon aus dem Krankenhaus entlassen. 

Florian Steger ist erster Vorstand der Glottertäler Winzerbuben und hat mit uns im Hitradio Antenne 1 Exklusivinterview über das Brandunglück gesprochen:

Die Winzerbuben waren kurz vor dem Einbiegen auf die Umzugsstrecke, als das Feuer ausbrach:

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Die «Glottertäler Winzerbuben» wären eigentlich mit ihrem Wagen in diesem Jahr unter anderem noch am kommenden Sonntag beim Umzug in Emmendingen und am Faschingsdienstag in Rust (Ortenaukreis) mit dabei gewesen. Da der Wagen durch den Brand allerdings komplett zerstört ist, und der Zwischenfall natürlich auch mental ein großer Schock ist, ist die Fünfte Jahreszeit für die Winzerbuben beendet, hat uns Steger im Interview erzählt. Er hofft aber, dass es nächstes Jahr wieder mit einem neuen Wagen an den Start geht:

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Wer die «Glottertäler Winzerbuben» unterstützen will, kann spenden. Eine Spendenaktion soll bald gestartet werden. Steger empfiehlt dafür den Winzerbuben auf Instagram (@glottertaeler_winzerbube) zu folgen, dort folgen schon bald Details zur Spendenaktion. Wer schon jetzt helfen will kann den Winzerbuben auf Instagram eine Nachricht schreiben. 

Winzerbuben sammeln Spenden

Das Feuer entstand im Inneren des Wagens, mutmaßlich durch eine Verpuffung am Stromerzeuger. Um die genaue Ursache festzustellen wurde jetzt auch ein Sachverständiger eingeschaltet. 

So sah der Anhänger vor dem Unglück aus. Florian Steger -  «Glottertäler Winzerbuben»

Alle Fastnachtswagen des Umzugs im badischen Kehl sind nach Angaben des Veranstalters vorher vom TÜV abgenommen worden. «Sonst dürfen die gar nicht kommen», sagte Stefan Kaiser, Erster Vorsitzender des Fördervereins Kehler Fastnacht am Montag im badischen Kehl. Kaiser nannte den folgenschweren Vorfall ein «Einzelunglück». Der ausgebrannte Anhänger wurde nach Polizeiangaben sichergestellt.

Oberbürgermeister: Mitglieder der Narrengruppe haben Schlimmeres verhindert

Oberbürgermeister Wolfram Britz lobte das Verhalten von Teilnehmern. «Die Mitglieder der Narrengruppe haben sehr besonnen reagiert und damit wohl noch Schlimmeres verhindert», sagte der parteilose Lokalpolitiker der Deutschen Presse-Agentur.

«Die Nachricht von diesem tragischen Vorfall verbreitete sich rasch entlang der Umzugsstrecke. Selbstverständlich haben wir den Umzug sofort abgebrochen», berichtete Britz. Es waren mehrere Zehntausend Menschen auf der Straße.

Gedanken sind bei den Verletzten

Britz teilte mit, er habe mit Mitgliedern der Narrengruppe gesprochen und sich später im Krankenhaus nach den Verletzten erkundigt. «Unsere Gedanken sind bei den Verletzten – wir hoffen sehr, dass sie bald wieder ganz gesund werden.» Der Vorfall sei beispiellos, sagte Britz. «Ein solches Unglück hat es in Kehl noch nicht gegeben.» In der Grenzstadt leben rund 37.000 Menschen, auf der anderen Rheinseite liegt die ostfranzösische Metropole Straßburg.

«Der Umzug war in vollem Gange, als ich auf der Tribüne auf dem Marktplatz erfuhr, dass ein Fastnachtswagen am Beginn der Umzugsstrecke in Brand geraten war», schilderte der Rathauschef. «Ich bin sofort los. Als ich am gut einen Kilometer entfernten Unglücksort eintraf, hatte unsere Feuerwehr den Brand bereits gelöscht, die Verletzten wurden von Rettungsdienst und Notarzt versorgt.»