Die Grabstätte des früheren Bundestagspräsidenten und Bundesminister Wolfgang Schäuble., © Marius Bulling/dpa
Die Grabstätte des früheren Bundestagspräsidenten und Bundesminister Wolfgang Schäuble in Offenburg. Marius Bulling/dpa, dpa
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1,20 Meter tiefes Loch: Grab von Schäuble geschändet - Staatsschutz ermittelt

13.05.2024

Das geschändete Grab von Wolfgang Schäuble in Offenburg ist zunächst nicht mehr als solches erkennbar. Es verblieb eine rechteckige Erdfläche, das Holzkreuz mit dem Namen Schäubles war nicht mehr zu sehen, wie ein dpa-Mitarbeiter am Montag berichtete.

Störung der Totenruhe: bis zu drei Jahre Haft möglich

Ein Unbekannter hatte Ermittlern zufolge an der Grabstelle ein etwa 1,20 Meter tiefes Loch gegraben, drang aber nicht zum Sarg des verstorbenen Politikers vor. Nach Angaben eines Polizeisprechers gab es vor der Beschädigung keinen Grabstein. Nicht näher bezeichnete «Utensilien» auf dem Grab seien als Beweismittel beschlagnahmt worden. Dazu dürfte auch das Kreuz gehört haben.

Städtische Mitarbeiter bemerkten am Montagmorgen auf dem örtlichen Waldbachfriedhof den Erdaushub. Nach Angaben eines Polizeisprechers dürfte sich die Tat in der Nacht zum Montag ereignet haben.

Der Offenburger Oberbürgermeister Marco Steffens (CDU) erklärte, am Grab Schäubles sei in niederträchtiger Weise die Totenruhe gestört worden. «Das ist schrecklich und macht uns traurig», sagte der Rathauschef laut einer Erklärung. «Wir hoffen auf rasche Aufklärung durch die Polizei und eine harte Bestrafung der Täter.»

Schäuble starb im Dezember nach langer schwerer Krankheit

Schäuble war am zweiten Weihnachtstag im Alter von 81 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. Der Badener hatte wichtige politische Ämter inne: Er war Minister, CDU-Chef, Fraktionsvorsitzender und Präsident des Deutschen Bundestages. Niemand gehörte dem Parlament länger an als er.

Die Störung der Totenruhe kann laut Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden.

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