Messerattacke in Berliner Bus: Tatverdächtiger festgenommen
Nach der Messerattacke auf eine 33-Jährige in einem Berliner Bus ist der Halbbruder der Frau als Tatverdächtiger festgenommen worden. Der 41-Jährige sei einem Haftrichter vorgeführt worden, dieser habe einen Haftbefehl erlassen, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Zum Tatvorwurf habe er sich noch nicht geäußert, daher sei das Motiv derzeit noch unklar. Über die Festnahme hatte zuerst «Bild» (online) berichtet. Nach dem oder den Tätern, die am Donnerstag einen Taxifahrer in Berlin-Grunewald getötet haben, wird derweil noch gesucht.
Die 33 Jahre alte Frau war bei dem Messerangriff in einem Linienbus am Dienstag in Berlin-Wedding lebensbedrohlich verletzt worden - vor den Augen ihrer beiden Töchter. Sie musste laut Polizei notoperiert werden. Nach einem Bericht der «B.Z.» erlitt sie Verletzungen unter anderem an Herz, Lunge und im Bauch. Die Polizei machte dazu keine Angaben mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen und mögliches Täterwissen.
Opfer nicht mehr in Lebensgefahr
Der Gesundheitszustand der 33-Jährigen sei weiter kritisch, aber stabil, hieß es am Freitag von der Staatsanwaltschaft. «Akute Lebensgefahr besteht derzeit nicht mehr. Zu dem Tatgeschehen konnte sie allerdings noch nicht vernommen werden.»
Die Frau war mit ihren sieben und neun Jahre alten Töchtern mit dem Bus unterwegs. Die Mädchen blieben laut Polizei körperlich unverletzt und befinden sich in der Obhut der Familie. Ursprünglich hatten die Ermittler ausgeschlossen, dass Täter und Opfer in einer Beziehung zueinander stehen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) schlug am Donnerstag ein Messerverbot in Bussen und Bahnen vor. In beiden Verkehrsmitteln kommt es immer wieder zu Messerangriffen mit Toten und Verletzten. «Wir sollten auch über Messerverbote in öffentlichen Verkehrsmitteln - in Bus und Bahn - nachdenken. Wer mit dem Flugzeug reist, darf ja auch kein Messer mitnehmen», sagte Faeser den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Von der Deutschen Bahn kam Unterstützung für den Vorschlag. Die GdP hält ein solches Verbot dagegen für kaum kontrollierbar.
Taxifahrer in den Hals gestochen
Im Berliner Villenviertel Grunewald war am Donnerstag ein 49-Jähriger Taxifahrer getötet worden. Trotz erster Rettungsversuche durch Zeugen vor Ort sei der Mann später in einem Krankenhaus gestorben. Der oder die Täter sind laut Polizei geflüchtet, die Hintergründe sind unklar. «Bild» und «B.Z.» berichteten, der Taxifahrer sei in den Hals gestochen worden. Die Polizei wollte dazu mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen und mögliches Täterwissen keine Angaben machen.
© dpa-infocom, dpa:230407-99-242832/8