Menschen aus Hawaii erhalten Gebeine ihrer Ahnen zurück
In einer feierlichen Zeremonie sind die menschlichen Überreste von 19 indigenen Hawaiianerinnen und Hawaiianer aus baden-württembergischen Sammlungen zurückgegeben worden. Die Gruppe Hui Iwi Kuamoʻo (Hui bedeutet Gruppe, Iwi Knochen und das Wort Kuamo'o Rückgrat oder Weg) und Vertreter des «Office of Hawaiian Affairs» nahmen die Gebeine am Mittwoch entgegen. Sie befanden sich bislang in den Sammlungen des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart und der Alexander-Ecker-Sammlung der Universität Freiburg.
Die menschlichen Überreste seien auf sehr unterschiedliche Weise nach Baden-Württemberg und in die Sammlungen gekommen, teilte das Wissenschaftsministerium am Mittwoch in Stuttgart mit. «Nach vielen Jahrzehnten kehren sie in ihre Heimat zurück», sagte die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne).
Die Geschichte der iwi kūpuna (Menschliche Überreste, also Knochen, Schädel und Skelette) sei ein Beispiel für die unmenschliche und ausbeuterische Forschungspolitik des 19. und 20. Jahrhunderts. «Durch dieses Handeln wurde vielen Menschen Schmerz zugefügt - das bedauern wir sehr», sagte die Ministerin. Ziel des Landes sei es, die Provenienz menschlicher Überreste in den Sammlungen des Landes so weit wie möglich zu klären.
In diesem Frühjahr sollen laut Ministerium insgesamt 53 iwi kūpuna und 7 mea kapu (heilige Gegenstände) aus Deutschland an den US-Bundesstaat Hawaii übergeben werden. Auch in Freiburg und Bremen werden Überreste übergeben, ebenso von der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte sowie dem Ethnologischen Museum Berlin.
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