Mehr Geld für Brennpunkt-Schulen in BW: So werden sie ausgewählt

Mehr Geld für Brennpunkt-Schulen in BW: So werden sie ausgewählt

19.05.2023

Nach der Ankündigung von Kultusministerin Schopper, sogenannte Brennpunkt-Schulen gezielt mit Personal und mehr Geld unterstützen zu wollen, ist nun klar, wie diese genau identifiziert werden sollen. Aus einer Antwort des Kultusministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion geht hervor, aus welchen Kriterien der geplante Sozialindex konkret bestehen soll.

Es soll vier Indikatoren geben

Demnach sollen vier Indikatoren künftig bestimmen, ob eine Schule besonderen Unterstützungsbedarf hat: Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, die Anzahl der Bücher im Haushalt der Schülerinnen und Schüler, die durchschnittliche Kaufkraft pro Einwohner im Schulbezirk sowie der Anteil der Haushalte ohne Schulabschluss. Zum Einsatz kommen soll der neue Index ab dem kommenden Schuljahr 2023/2024. Im Bezirk der Schulämter Biberach, Lörrach und Tübingen sollen Schulen mit besonders hohen Indexwerten in einem Modellversuch mit zusätzlichem Geld unterstützt werden. Nach Angaben des Kultusministeriums werden dafür in den nächsten zwei Jahren rund 690 000 Euro pro Jahr an die Schulen in diesem Bezirken verteilt.

Schulen können z.B. zusätzliches Personal anstellen

Die Schulen können damit dann zum Beispiel zusätzliches Personal anstellen oder etwa mit Lerntherapeuten kooperieren. Insgesamt stehen laut Ministerium im Haushalt 1,1 Millionen Euro pro Jahr für den Modellversuch bereit. Darüber hinaus hat das Ministerium der Anfrage zufolge fünf weitere Städte identifiziert, in denen der Bedarf nach zusätzlicher Unterstützung besonders hoch ist: Mannheim, Pforzheim, Stuttgart, Singen und Heilbronn. Auch aus diesen Städten sollen besonders stark benachteiligte Grundschulen in den Modellversuch aufgenommen werden. Hintergrund sind mehrere Bildungsstudien, bei denen Schülerinnen und Schüler im Land schlecht abgeschnitten hatten.

Symbolbild: Shutterstock.com