Die Schauspielerin Maren Eggert hat in «Kein Wort» die Hauptrolle übernommen., © Ralf Hirschberger/dpa
Die Schauspielerin Maren Eggert hat in «Kein Wort» die Hauptrolle übernommen. Ralf Hirschberger/dpa, dpa
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Maren Eggert in berührendem Mutter-Sohn-Drama «Kein Wort»

12.09.2023

Die Schauspielerin Maren Eggert («Ich bin dein Mensch») hüllt sich im neuen Drama «Kein Wort» von Hanna Slak in vielen Szenen in tiefes Schweigen. Das berührende Porträt einer zerrütteten Mutter-Sohn-Beziehung wurde bei der Premiere am Montag beim 48. Toronto International Film Festival (TIFF) mit lautem Applaus belohnt.

«Die Beziehung der beiden zeigt, dass Schweigen oft mehr verletzen kann als gesprochene Worte», sagte die Regisseurin und Drehbuchautorin Slak nach der Vorführung. «Viele meiner Filme thematisieren Schweigen als eine Form der stillen Gewalt ebenso wie jene unsichtbaren Narben, die Gewaltereignisse hinterlassen können.»

«Kein Wort» konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Nina und ihrem jugendlichen Sohn Lars (Jona Levin Nicolai), der sich nach einem Ereignis in seinem Umfeld immer stärker zurückzieht. Als Lars in der Schule einen seltsamen Unfall hat, fährt Nina mit ihm für eine gemeinsame Auszeit auf eine abgelegene Insel an der zerklüfteten Atlantikküste. Doch ihre ohnehin schon brüchige Bindung wird durch das Schweigen der beiden immer stärker auf die Probe gestellt.

Eine Mauer des Schweigens

Eggert verleiht ihrer Rolle eine rohe, emotionale Tiefe. Im Beruf als Dirigentin ambitioniert und erfolgreich, scheinen Nina als Mutter die Worte zu fehlen, um Zugang zu Lars zu finden. Ihr distanziertes Auftreten offenbart dabei genügend Nuancen, um zu zeigen, dass die Mauer zwischen den beiden nicht auf Vernachlässigung, sondern auf Hilflosigkeit und Angst basiert.

Nicolai und Eggert kreieren mit Mimik und Körpersprache – von angsterfüllten Augen über zitternde Finger bis zu Teller zerschlagenden Fäusten – einen greifbaren Zugang zu den Gefühlen der Protagonisten. «Kein Wort» zeigt dabei eindrucksvoll, wie leicht der Kontakt zwischen Eltern und Kind verloren gehen kann, wenn unausgesprochene Worte und ungestellte Fragen im Raum stehen bleiben.

Beim 48. Toronto International Film Festival werden zehn Tage lang über 240 internationale Filmproduktionen gezeigt. Am 17. September wird der TIFF-Siegerfilm verkündet, den in Toronto traditionell das Publikum wählt.

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