Liz Truss ist nach nur sechs Wochen als britische Premierministerin zurücktreten
Die britische Premierministerin Liz Truss ist nach rund sechswöchiger Amtszeit zurückgetreten. Sie werde so lange im Amt bleiben, bis ein Nachfolger ernannt worden sei, sagte die konservative Politikerin in London vor dem Amtssitz in der Downing Street. Sie habe bereits mit König Charles III. darüber gesprochen.
Mandat nicht erfüllt
Truss sagte, sie sei mit der »Vision« angetreten, durch niedrige Steuern hohen Wachstum zu ermöglichen. Doch sie habe das Mandat nicht erfüllen können, für das sie gewählt worden sei. Als Chefin der Tories will sie unmittelbar zurücktreten. Die von Truss' Regierung geplanten Steuererleichterungen hatten ein Finanzchaos ausgelöst, Truss musste nach öffentlichem Druck das Projekt beenden.
Komitee: Neuer britischer Premier soll am 31. Oktober im Amt sein
Die konservative Tory-Fraktion will bis zum 31. Oktober einen neuen britischen Premierminister oder eine Premierministerin ins Amt heben. Das teilte Graham Brady, der Vorsitzende des mächtigen 1922-Komitees der Konservativen Fraktion im Unterhaus, in London mit. Der skandalgeplagte britische Ex-Premierminister Boris Johnson soll Berichten zufolge eine erneute Kandidatur für den Posten planen. Das berichteten die Zeitungen "Times" und "Telegraph" unter Berufung auf nicht genannte Quellen. Johnson glaube, eine Kandidatur sei im "nationalen Interesse", hieß es in der "Times".
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