Landesregierung ruft zum Energiesparen auf
Auch die öffentliche Verwaltung will Gas und Strom einsparen
„Mit dem heutigen Gipfel setzen wir im Interesse unseres Landes ein starkes und geschlossenes Zeichen gemeinsamen Handelns, um diese Energiekrise zusammen und im Schulterschluss zu bewältigen“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann anlässlich des kurzfristig einberufenen „Krisengipfel Gas – Baden-Württemberg rückt zusammen“. Die Landesregierung bekennt sich gemeinsam mit verschiedenen Verbänden dazu, Energie zu sparen. Konkret wurde ein kurzfristig wirksames Sparprogramm für öffentliche Behörden und Einrichtungen beschlossen. Beispielsweise werden nun Möglichkeiten geprüft, Wärme einzusparen. So werden die Raumtemperaturen in Behörden gesenkt und das Warmwasser auf den Toiletten abgestellt. Zusätzlich soll durch Wärmeisolierung der Gebäude und Wartung der Heizungsanlagen für den Winter vorgesorgt werden. Neben Wärme soll auch Strom gespart werden. Dazu werden Klimaanlagen wenn möglich abgestellt und LED-Leuchten statt normalen Glühbirnen verwendet. Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung setzt die Regierung auf Homeoffice, Desksharing und Fahrgemeinschaften.
Bevölkerung muss mit anpacken
Nach Winfried Kretschmann könne die Energiekrise nur durch Zusammenhalt und gemeinsames Handeln aller Bürgerinnen und Bürger bewältigt werden. Er appelliert an alle Menschen selbstverantwortlich einen persönlichen Beitrag zu leisen. „Es kommt in dieser Situation nun auf alle an, denn jede Kilowattstunde zählt!“, so Kretschmann. Eine kleine Kampagne des Landes informiert in Kürze über Einsparmöglichkeiten im Alltag. Jeder kann mit einfach Mitteln einen Beitrag leisten, um eine Wirtschaftskrise wegen Gasmangel zu verhindern.
Lagebericht der Bundesnetzagentur
Die Bundesnetzagentur betont zwar anlässlich des Gasgipfels in Baden-Württemberg, dass eine Lieferung durch Nord-Stream 1 auf dem Niveau von 40% (wie vor der Wartung) eine weitere Befüllung der Speicher in diesem Sommer ermöglichen wird. Das bedeute aber keine Entwarnung. Die Lage ist weiterhin angespannt, da deutliche Einsparungen nötig sind, um in den nächsten beiden Wintern eine Gasnotlage zu vermeiden.
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