Kretschmann hofft noch auf den Großen Froschkuttelorden
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann macht sich nur wenig aus Orden und Auszeichnungen am Revers. «Ich hab ja bisher nur Fastnachtsorden und bin mit denen auch durchaus zufrieden», sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Besonders stolz sei er aber darauf, Träger des Froschkuttelordens der Narrenzunft Gole zu sein «für jetzt bald 50 Jahre Kuttel-Fraß», sagte er. «Und wenn ich alt genug werde und dann noch hin kann, bekomme ich sogar den Großen Froschkuttelorden. Ein größeres Verdienst gibt es für mich nicht», ergänzte der 74-Jährige. «Ordensmäßig gesehen.»
Kretschmann ist jährlicher Stammgast beim Kuttel-Schmaus der Narrenzunft Gole im oberschwäbischen Riedlingen (Kreis Biberach). Einen weiteren Orden habe ihm die niederländische Königin verliehen, erinnerte er sich am Dienstag. Er habe ihn allerdings noch nie getragen und auch nicht persönlich überreicht bekommen.
In der jüngsten Debatte um die höchstmögliche Auszeichnung Deutschlands für die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel verteidigte Kretschmann unterdessen die CDU-Politikerin gegen Kritik an ihrer Russlandpolitik. «Meine Wertschätzung von Frau Merkel hat sich nicht geändert», sagte er. Es sei wichtig zu unterscheiden, um welche Fehler es gehe: «Die Frage ist, hat man situativ Fehler gemacht oder hat man Fehler gemacht, weil man hinterher schlauer ist», sagte Kretschmann. «Und Politiker, die überhaupt keine Fehler gemacht haben, sind mir nicht bekannt.» Der Orden sei von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier «sehr, sehr gut» begründet worden.
Merkel war von 2005 bis 2021 Bundeskanzlerin. Steinmeier hatte ihr am Montag das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik in besonderer Ausführung verliehen. Dieses erhielten vor ihr nur die früheren Kanzler Konrad Adenauer und Helmut Kohl (beide CDU).
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