Kohlensäure wird knapp: Geht uns jetzt auch noch der Sprudel aus?
Bierbrauerei und Hersteller von Mineralwasser schlagen Alarm. Ihnen geht das Kohlenstoffdioxid aus, das für Kohlensäure (CO2) in Getränken benötigt wird. CO2 ist ein Abfallprodukt der Düngemittelproduktion, die in diesem Sommer wegen der Energiepreise stark gedrosselt wurde. Die Folge ein Lieferengpass.
Wir von Hitradio Antenne 1 haben mal bei den Brauereien und Mineralwasserherstellern nachgefragt.
Ensinger aus Vaihingen an der Enz im Kreis Ludwigsburg teilte uns mit: “Der Engpass bei der Versorgung mit Kohlensäure hat Ausmaße angenommen, die für Getränkehersteller (Mineralbrunnen, Erfrischungsgetränkehersteller, Brauereien) von existenzbedrohendem Ausmaß sein können. Wir selbst verwenden keine Kohlensäure aus der Kuppelproduktion von Düngemitteln, sondern ausschließlich Kohlensäure aus natürlichen Kohlensäurequellen. Das natürliche Vorkommen reicht aber aktuell nicht aus, um die – bisher billigere – Kohlensäure aus der Düngemittelproduktion mit abzudecken. Deshalb sind wir einerseits sehr froh, dass unser Lieferant uns bisher immer pünktlich beliefern konnte, andererseits erfolgen die Lieferungen zunehmend erst sozusagen Spitz auf Knopf.”
Schwarz Produktion Stiftung & Co. KG (produziert u.a. das Saskia Mineralwassser für Lidl): “Basis unseres Handelns sind langfristige Partnerschaften mit unseren Lieferanten. Dies gewährleistet, dass Rohstofflieferungen weiterhin bedarfsgerecht erfolgen. Auf dieser Grundlage ist nach derzeitigem Stand die Versorgung mit Rohstoffen zur Herstellung von kohlesäurehaltigem Mineralwasser und Erfrischungsgetränken sichergestellt.”
Romina Mineralbrunnen GmbH aus Reutlingen-Rommelsbach: “Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir zur aktuellen Situation – die vielschichtige politische Ursachen hat – keine Stellung nehmen möchten.”
Brauerei Beck GmbH & Co. KG: “Den Engpass im Markt beobachten wir ebenfalls. Unsere vier Brauereien in Deutschland sind jedoch insgesamt autark was die Versorgung mit CO2 angeht, da wir intensiv in die Rückgewinnung des beim Brauprozess entstehenden CO2 investiert haben.”
Symbolbild: Shutterstock.com