Italien: Konsequenzen nach Gewalt gegen Psychiaterin
Nach dem Angriff auf eine Psychiaterin in Italien debattiert das Land über Gewalt gegen Gesundheitspersonal. Der Fall um die Frau, die lebensgefährlich verletzt und letztlich für hirntot erklärt wurde, sorgt in dem Mittelmeerland für großes Aufsehen.
Italiens Gesundheitsminister Orazio Schillaci schaltete sich heute nun auch ein und beklagte die zunehmende Zahl von Angriffen auf Beschäftigte im Gesundheitswesen. Der Fall der Psychiaterin mache ihn fassungslos - alle Arten von Gewalt seien zu verhindern, sagte er laut einer Mitteilung.
Die Sicherheit aller Mitarbeiter im Gesundheits- und Sozialwesen liege ihm zudem besonders am Herzen. Deswegen seien bereits Polizeiposten in Notaufnahmen von Krankenhäusern in Großstädten eingerichtet sowie Strafen für Angriffe gegen Gesundheitspersonal verschärft worden. Es sei wichtig, dass «die Bürger wissen, dass das Tragen eines weißen Kittels Unterstützung, Pflege und Hilfe bedeutet».
Auslöser der Debatte
Am Freitag war eine Psychiaterin vor dem Krankenhaus Santa Chiara in der mittelitalienischen Stadt Pisa angegriffen und schwer verletzt worden. Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen früheren Patienten der Psychiaterin. In der Nacht zu Montag wurde sie von den Ärzten für hirntot erklärt.
Der Verdächtige wurde später festgenommen. Der Mann habe einen «starken Groll» gegen die Frau gehegt, berichteten italienische Medien unter Berufung auf Ermittler. Er hatte sich demnach einen Tag vor dem Angriff in die Einrichtung begeben, um einen Termin mit ihr zu vereinbaren. Anhand von Videos der Überwachungskameras in der Einrichtung konnte der Mann identifiziert und aufgespürt werden.
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