Hit-Tip des Monats: März 2021
Kings Of Leon – Die Rückkehr der Pfarrersöhne!
Es ist ein Klischee, dass gerade Kinder aus recht konservativen Elternhäusern gerne über die Stränge schlagen. Aber in jedem Klischee steckt meistens ein wenig Wahrheit. Das gilt auch für drei ganz besondere Pfarrersöhne und ihren Cousin aus Nashville im US-Bundesstaat Tennessee. Vor einundzwanzig Jahren gründeten sie die „Kings Of Leon“. Zuerst tourten die 4 Männer als Vorgruppe von U2 oder den Strokes durch die USA. Dann arbeiteten sie sich Stück für Stück in den Olymp des Rock 'n' Roll vor.
Obwohl das Quartett nichts mehr beweisen müsste, erscheint in diesen Tagen ihr achtes Studioalbum „When you see yourself“. 60 Millionen verkaufte Tonträger und unzählige ausverkaufte Tourneen sprechen für sich. Mit drei Grammys, zwei Brit Awards und jeder Menge anderer Preise wurde die Musik der Vier schon ordentlich gewürdigt. Doch heute, inmitten der Coronakrise, ist irgendwie alles anders. Eine Live Präsentation des Albums ist beispielsweise nicht möglich. Musik funktioniert in diesen Tagen nur noch über die Medien. Das bedeutet leider auch, dass alle Mitarbeiter*innen die sonst hinter der Bühne arbeiten schlicht arbeitslos sind.
Die „Kings Of Leon“ gehen deshalb derzeit ungewohnte Wege, um ihre zumeist langjährigen Mitarbeiter*innen zu unterstützen. So gibt es limitierte Merchandise-Artikel online zu kaufen, deren Gewinn zu 100 Prozent an den Crew Nation Hilfsfond für Live-Musik-Crews geht. Zudem arbeiten die sonst hervorragend verdienenden Musiker derzeit ehrenamtlich. Es sind halt doch Pfarrersöhne und das im besten Sinne.
Das einzige, was bei den „Kings Of Leon“ auch beim achten Album noch nicht abschließend geklärt ist, ist die konkrete Bezeichnung der produzierten Musik. Seit Jahren wird davon gesprochen, dass sich die Band auf ihre „Southern Roots“ also ihre Wurzeln im Südstaatenrock besinnt. Doch dazu sind die drei Brüder und ihr Cousin schon lange viel zu eigenständig. So dürfen sich die Fans auch dieses Mal darauf verlassen, die gewohnt eigenständige Mischung aus Indie- und Stadionrock zu hören zu bekommen. Songs wie „The Bandit“ und „Supermarket“ beweisen schon als Vorveröffentlichungen ihre Qualität als Indie-Hymnen, obwohl sie eigentlich schon lange nicht mehr als „Indie“ gelten. Gekrönt werden die Songs natürlich wieder durch die einzigartige Stimme von Sänger Caleb Followill. Die Pfarrerkinder sind also zurück und wir freuen uns darauf, hoffentlich bald wieder Tickets statt T-Shirts kaufen zu dürfen.