Das am 13. Oktober 1977 entführte Flugzeug «Landshut» steht nach der Landung auf dem Rollfeld., © UPI/dpa/Archivbild
Das am 13. Oktober 1977 entführte Flugzeug «Landshut» steht nach der Landung auf dem Rollfeld. UPI/dpa/Archivbild, dpa
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Halle für «Landshut»-Lernort angemietet - Eröffnung 2026

13.09.2023

Die Pläne zum Lernort rund um das von Terroristen entführten Flugzeugs «Landshut» werden konkreter - nach derzeitigem Stand soll das Projekt im Jahr 2026 eröffnet werden. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, könnten Besichtigungen des Wracks weiterhin früher möglich sein. Dies hänge jedoch vom Fortschritt beim Umbau der im August angemieteten Halle sowie bei der Konservierung des Flugzeugs ab. «Die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher muss gewährleistet werden können», betonte ein Sprecher der Zentrale.

Bereits in den vergangenen Monaten konnte die «Landshut» der Bundeszentrale zufolge besichtigt werden, etwa im Rahmen eines Schüler-Workshops. Im November wird in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) eine Fortbildung für Lehrkräfte an der «Landshut» angeboten.

Die Miete für die Halle, in der der Lernort entstehen soll, liege bei 47 000 Euro. Darin enthalten seien die Kosten für die Herrichtung und den Umbau der Halle für den neuen Nutzungszweck. Derzeit sei die «Landshut» in einem Hangar am Flughafen Friedrichshafen zwischengelagert, wo monatlich eine vierstellige Miete fällig war. Von den Mietkosten für das Projekt hatte zuvor der «Südkurier» berichtet. Zusätzlich zur Miete übernimmt der Bund demnach anteilig anfallende Betriebskosten.

Die «Landshut» ist ein Symbol für die größte Staatskrise der deutschen Nachkriegsgeschichte, den «Deutschen Herbst». Im Jahr 1977 verübte die terroristische Rote Armee Fraktion (RAF) eine Serie von Anschlägen in Deutschland.

Um inhaftierte RAF-Leute freizupressen, brachten palästinensische Terroristen am 13. Oktober 1977 die «Landshut» mit 82 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern an Bord in ihre Gewalt. Flugkapitän Jürgen Schumann wurde erschossen. In der somalischen Stadt Mogadischu stürmte schließlich die Spezialeinheit GSG9 die Maschine und befreite die übrigen Geiseln äußerlich unversehrt.

2017 hatte der damalige Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) die Maschine aus Brasilien an den Bodensee bringen lassen. Seitdem wurde diskutiert, was mit ihr passieren soll.

© dpa-infocom, dpa:230913-99-183382/2