Großbrand in Reutlinger Industriegebiet unter Kontrolle, © Stadt Reutlingen
Die Feuerwehr bei den Löscharbeiten - dichter Rauch zieht über das Industriegebiet In Laisen. Stadt Reutlingen

Großbrand in Reutlinger Industriegebiet unter Kontrolle

03.09.2024

Frühmorgens um 3.51 Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr Reutlingen ein. Die gewaltige Rauchwolke, die sich bei dem Großbrand im Reutlinger Industriegebiet In Laisen entwickelte, schwebte den ganzen Vormittag über Teilen der Stadt. Feuerwehrkommandant Stefan Hermann gab bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz am Morgen Entwarnung: "Messungen zufolge gibt es durch den Rauch keine akute Gesundheitsgefährdung".

Fast 200 Einsatzkräfte waren vor Ort

Noch unklar ist, wie der Brand entstanden ist. Er zerstörte das Obergeschoss eines zweigeschossigen Hallenkomplexes zwischen den Straßen In Laisen und Am Heilbrunnen, in dem Textilien, Kunststoffe und Akkus gelagert werden. "Das Gebäude ist in mehrere Brandabschnitte unterteilt", so der Kommandant, "es ist uns gelungen, ein Übergreifen des Feuers auf die anderen Abschnitte zu verhindern". Während Hermann spricht, sind im Hintergrund noch immer zwei Löschzüge im Einsatz, dichter Rauch hüllt Straße und Gebäude ein. "Wir können derzeit nur schwer zum Brandort durchdringen", so sein Fazit am Morgen.

Dennoch sei die Lage statisch, das Feuer unter Kontrolle. Das betroffene Obergeschoss ist allerdings nicht mehr zu retten, das Dach eingestürzt. Verletzt wurde niemand. "Das Feuer ist in der Nacht ausgebrochen, nach unserem Kenntnisstand haben sich keine Personen im Gebäude befunden", berichtet Hermann. Darüber zeigt sich auch Oberbürgermeister Thomas Keck erleichtert, der gemeinsam mit Finanz-, Wirtschafts- und damit auch "Feuerwehr-Bürgermeister" Roland Wintzen zum Brandort geeilt ist: "Material kann man ersetzen, Menschen nicht".

Unterstützung von der Bosch-Werksfeuerwehr

Der Großeinsatz der Feuerwehr sei "höchst eindrucksvoll", so das Stadtoberhaupt, das sich bei allen Einsatzkräften bedankt: "Unsere Reutlinger Feuerwehr ist schon etwas Besonderes, darauf sind wir stolz". Auch die Nachricht, dass die Rauchwolke keine gesundheitlichen Folgen für die Bevölkerung habe, nimmt Keck mit Erleichterung auf.

Vorsorglich hatte die Feuerwehr schon seit den frühen Morgenstunden über die Warn-App NINA und  lokale Radiosender die Bevölkerung angehalten, Türen und Fenster geschlossen zu halten, Lüftungen und Klimaanlagen abzuschalten und vor allem das betroffene Gebiet zu meiden. Inzwischen warnt NINA nur noch vor starker Geruchsbelästigung, die auch noch einige Stunden andauern wird.

Insgesamt waren 192 Einsatzkräfte vor Ort, davon 178 Feuerwehrleute und 14 Rettungskräfte. Unterstützung erhielt die Reutlinger Feuerwehr von den Wehren aus Pfullingen und Eningen sowie von der Werkfeuerwehr der Firma Bosch. Polizei,  DRK, Malteser und THW waren ebenfalls vor Ort. Zum Einsatz kamen insgesamt 51 Fahrzeuge, darunter 36 von der Feuwerwehr und sieben Rettungswagen. Auch Landrat Dr. Ulrich Fiedler informierte sich am Einsatzort über die Lage. Die Löscharbeiten dauern voraussichtlich noch bis in den Nachmittag hinein an.

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