Besucher geben einem Orang-Utan im Pata Zoo Früchte., © Carola Frentzen/dpa
Besucher geben einem Orang-Utan im Pata Zoo Früchte. Carola Frentzen/dpa, dpa
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Felicitas Woll im Einsatz für Menschenaffen

01.06.2023

Gerade noch im Igel-Kostüm bei «The Masked Singer» und jetzt im Einsatz für Gorillas, Orang-Utans und Co: Die Schauspielerin Felicitas Woll («Berlin, Berlin») engagiert sich gegen die Haltung von Menschenaffen in Zoos und ist für ihre Kampagne selbst in die Rolle einer Primatin hinter Gittern geschlüpft. «Zoos sind Gefängnisse für Tiere!», sagte die 43-jährige Wahl-Hamburgerin. «Bei Menschenaffen sind 98 Prozent der DNA identisch mit unserer. Mit welchem guten Gefühl könnte ich mir da dieses uns so ähnliche Wesen durch eine Glasscheibe oder Gitterstäbe anschauen?»

Speziell setzt sich Woll zusammen mit der Tierschutzorganisation Peta für die Menschenaffen in einem viel kritisierten Privatzoo in der thailändischen Hauptstadt Bangkok ein - und hat sich jetzt in einem eindringlichen Brief an die Besitzer gewandt. Alle Tiere im Pata Zoo auf dem Dach eines alten Einkaufszentrums zeigten Anzeichen einer extremen psychischen Belastung und müssten ihr Leben isoliert und ohne die Gesellschaft von Artgenossen fristen, schrieb Woll.

Siechtum im Betonkäfig

Das Gorilla-Weibchen Bua Noi («kleiner Lotus») siecht in dem Zoo seit mehr als 30 Jahren in einem Betonkäfig dahin - ohne jede Natur, Ablenkung oder Sonnenlicht. Auch mehrere Orang-Utans und Dutzende andere Primaten sind in viel zu kleinen Käfigen eingesperrt. «Die Tiere verbüßen dort unverschuldet eine lebenslange Haftstrafe. Dieser Ort muss endlich geschlossen werden», forderte Woll.

Immer wieder haben Tierschützer und Prominente wie Pop-Ikone Cher versucht, die Menschenaffen in ein würdigeres Gehege umsiedeln zu lassen. Die Besitzer des Zoos, der auch als «Horror-Zoo» bekannt ist, haben dies bisher stets abgelehnt. «Ich fordere Sie dringend auf, das Angebot anzunehmen», schrieb Woll. Viele Menschen in aller Welt verfolgten Bua Nois Geschichte und ihr Leiden mit zunehmender Sorge.

Tiere verdienten es, so zu leben, wie die Natur es vorgesehen habe, betonte die gebürtige Hessin. «Stellen Sie sich vor, wie viel Freude es den Fans von Bua Noi in Bangkok und auf der ganzen Welt bereiten würde, sie zu sehen, wie sie sich im Gras wälzt, auf Bäume klettert und Beziehungen zu anderen Gorillas aufbaut.»

© dpa-infocom, dpa:230601-99-900920/2