Fährverband: Personal aus Osteuropa sichert Betrieb
Die Fähren in Deutschland haben nach Angaben des Deutschen Fährverbandes mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen. Statt tagaus, tagein Wind und Wetter ausgesetzt zu sein, gehen viele junge Menschen lieber ins Büro. Zwar gebe es keine Daten zum Umfang der Engpässe, sagte Fährverbands-Chef Michael Maul. «Aber das Gejammer ist groß.» Ohne Verstärkung insbesondere aus osteuropäischen Ländern wäre der Bedarf auch auf den großen Fähren nicht mehr zu decken.
Gerade kleine Fähren seien vom Personalmangel betroffen, wie etwa die von Markus Seibert. Er bringt seine Fahrgäste samt Auto bei Neckargemünd von Hessen nach Baden-Württemberg und zurück. Seibert ist einer von mehr als 1000 Fährleuten, die laut Fährverband jährlich 74 Millionen Passagiere der bundesweit über 100 Fähren bedienen. Der Einzelkämpfer wider Willen hat einen Sonderfahrplan erstellt, um wenigstens die Stoßzeiten abfangen zu können.
Zwei potenzielle Mitarbeiter haben im vergangenen Jahr das Handtuch geworfen, einer sogar kurz vor Ende der Ausbildung. Seibert strebt ein Dreierteam an, das Urlaube oder Krankheitsfälle überbrücken kann. Nun hat er wieder zwei Interessenten an Bord. Ob die ihm erhalten bleiben? «Dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen.»
Links
© dpa-infocom, dpa:231113-99-924467/2