Fachkräftemangel: Land als Bauherr hat unbesetzte Stellen
Das Land bekommt als Bauherr die Engpässe und den Fachkräftemangel in der Baubranche zu spüren. Der Ukraine-Krieg, steigende Energiekosten und Lieferengpässe auf dem Bau haben sich nach Angaben des Finanzministeriums im vergangenen Jahr ebenfalls auf die Ausgaben und Planungen des Landes als öffentlicher Bauherr ausgewirkt. Finanzstaatssekretärin Gisela Splett (Grüne) sprach am Dienstag in Stuttgart von steigenden Kosten bei eigenen Bauvorhaben und einer teils erfolglosen Suche nach Arbeitskräften. Auf manche Ausschreibungen für Bauleistungen habe es im vergangenen Jahr kein Angebot gegeben, Stellen seien unbesetzt geblieben.
«Wir agieren nicht im luftleeren Raum», sagte Splett. «Wir spüren natürlich Einflüsse von außen.» Die Preise auf dem Bau seien auch für das Land als größter Bauherr heftig gestiegen, der Fachkräftemangel erschwere die Arbeit zusätzlich. Ende des vergangenen Jahres waren in der staatlichen Bauverwaltung 2934 Menschen beschäftigt. «Wir haben Mangel vor allem im Bereich der Ingenieure und der Versorgungstechniker, da können wir nicht alle Stellen besetzen», sagte Andreas Hölting, der Direktor des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg.
Die grün-schwarze Landesregierung hat nach Spletts Worten im vergangenen Jahr rund 993 Millionen Euro in den Neubau, die Sanierung und den Unterhalt von Landesimmobilien gesteckt, 50 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Darunter fallen beispielsweise Büroflächen, aber auch landeseigene Schlösser, Universitätsgebäude oder Bibliotheken wie die Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart. In diesem Jahr werde sich dieser Betrag leicht erhöhen und wohl auch die Milliarden-Marke überqueren.
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