Ermittlungen zu Geiselnahme von Dresden eingestellt
Vier Monate nach der Geiselnahme in der Altmarkt-Galerie Dresden sind die Ermittlungen gegen den Täter eingestellt worden. Da der Beschuldigte tot sei, werde nicht weiter gegen ihn ermittelt, wie Staatsanwaltschaft und Polizei in Dresden heute mitteilten.
Der 40-Jährige starb in Folge des Einsatzes am 10. Dezember 2022. Das Verfahren wegen Verdachts des Totschlags und Geiselnahme gegen ihn sei «aus rechtlichen Gründen» beendet. Es gebe keine Hinweise auf die Beteiligung weiterer Personen. Auch die Ermittlungen gegen einen SEK-Beamten wegen des Verdachts des Totschlags wurden eingestellt, er sei «erwiesenermaßen unschuldig».
Ablauf der Tat
Die Behörden gehen davon aus, dass sich der Täter am Vormittag des Adventssamstags mit einem Kind aus seinem Bekanntenkreis und der Mitarbeiterin eines Drogeriemarktes dort verschanzte. Als in dem Büro ein Schuss fiel, sei der «sofortige Notzugriff» erfolgt.
Der SEK-Beamte habe den Mann aufgrund «der erkennbaren unmittelbaren Lebensgefahr für die Geiseln mit einem gezielten Schuss sofort handlungsunfähig» gemacht, um deren Leben zu retten. Das sei «durch Notwehr in Form der Nothilfe gemäß Paragraf 32 Strafgesetzbuch gerechtfertigt».
Der 40-Jährige hatte zunächst am Morgen in einem Wohnhaus im Stadtteil Prohlis seiner Mutter in den Kopf geschossen, die 62-Jährige starb. Woher der Mann die illegale Pistole und die Munition hatte, dazu wird den Angaben nach noch ermittelt. Anschließend war er mit Waffengewalt in einen Radiosender in der Innenstadt eingedrungen und hatte mehrmals geschossen. Dann zog er weiter in das beliebte Shopping-Center.
Bei dem Einsatz in der Altmarkt-Galerie war er schwer verletzt worden und wenig später im Krankenhaus gestorben - die Geiseln blieben äußerlich unversehrt.
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