Ermittlungen nach tödlichem Unfall auf Bahnübergang
Nach dem tödlichen Unfall an einem Bahnübergang nahe Hannover will die Polizei alles daran setzen, die Ursache zu klären. Die Ermittlungen seien «in vollem Gange», noch gebe es aber keine Ergebnisse, sagte eine Polizeisprecherin heute. Bei dem Unfall waren am frühen Sonntagmorgen in Neustadt am Rübenberge drei junge Menschen gestorben: der 22 Jahre alte Fahrer des Unfallwagens und zwei junge Frauen im Alter von 20 und 22 Jahren.
Nach Polizeiangaben waren sie trotz geschlossener Halbschranken auf den Bahnübergang gefahren, wo ein Regionalzug den Wagen «mit voller Geschwindigkeit» erfasste. Durch die Wucht des Aufpralls verkeilte sich das Auto mit dem Regionalzug und wurde mehrere Hundert Meter weit mitgeschleift. Einer der Fahrgäste wurde beim Abbremsen des Zuges leicht verletzt. Der Lokführer blieb unverletzt, wurde aber von einem Notfallseelsorger betreut.
Vorfall soll geklärt werden
Den Ermittlern sei «daran gelegen, möglichst schnell zu klären, wie es dazu kommen konnte», betonte die Sprecherin. Geplant sei, dass eine Unfallkommission unter anderem unter Beteiligung der Deutschen Bahn tagen werde, kündigte sie an.
An der Kommission sollten Vertreter der Landesbehörde für Verkehr, der Deutschen Bahn, der örtlichen Straßenverkehrsbehörde und Straßenmeisterei sowie der Sachbearbeiter Verkehr der Polizeiinspektion Garbsen beteiligt sein. Die Kommission werde die Unfalldaten auswerten, auch solle es einen Ortstermin an dem Bahnübergang geben.
Ein Unfallschwerpunkt sei der Bahnübergang in Neustadt nicht, sagte die Polizeisprecherin. Im Zeitraum von 2018 bis 2020 habe es dort vier Unfälle gegeben, allesamt mit leichteren Folgen. Auch die Halbschranke habe nicht zu Verwirrung geführt.
Die Bahnstrecke war nach dem tragischen Unfall für mehrere Stunden gesperrt. ICE-Züge des Fernverkehrs zwischen Oldenburg und Hannover fielen zwischenzeitlich aus, die IC-Züge zwischen Hannover und Emden wurden umgeleitet und verspäteten sich laut Bahn um etwa eine halbe Stunde.
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