Nach Angaben der Europäischen Weltraumorganisation ist «Earthcare» ihre größte und komplexeste aller bahnbrechenden Erdforschungsmissionen., © Felix Kästle/dpa
Nach Angaben der Europäischen Weltraumorganisation ist «Earthcare» ihre größte und komplexeste aller bahnbrechenden Erdforschungsmissionen. Felix Kästle/dpa, dpa
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Ein Stück BW wieder im All: Start der Esa-Mission «Earthcare» war erfolgreich 

29.05.2024

Als der erlösende Kontakt kommt, ist die Freude groß im Kontrollzentrum der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa in Darmstadt. Um 1.14 Uhr (MESZ) sendet der Erdbeobachtungssatellit «Earthcare» über Südafrika die ersten Signale und nimmt die Kommunikation auf - knapp eine Stunde nach dem erfolgreichen Start im kalifornischen Vandenberg. Die Esa hat eine neue Mission, Anspannung in den Gesichtern im Kontrollzentrum weicht der Erleichterung und Freude.

«Wir sind super glücklich, dass so weit alles geklappt hat», sagt Missionsleiter Björn Frommknecht im Anschluss an den Erfolg. Die Erleichterung sei groß. «Es ist eine fantastische Nacht», sagt auch der Missionswissenschaftler Thorsten Fehr. Die Rakete habe den Satelliten genau da hingebracht, wo er hin sollte. «Wenn das so perfekt weitergeht, ist das ein Traum.»

Bessere Klimamodelle und Wettervorhersagen

Um 0.20 Uhr (MESZ) wurde die Trägerrakete gezündet, wie Bilder einer Live-Übertragung im Esa-Kontrollzentrum zeigten. Anschließend hob der Orbiter an Bord einer Falcon-9-Rakete des US-Raumfahrtkonzerns SpaceX ab. Der Satellit soll in einer Umlaufbahn in Höhe von rund 400 Kilometern global die Wechselwirkung von Wolken, Aerosolen und Sonneneinstrahlung in der Atmosphäre untersuchen und so bessere Klimamodelle und Wettervorhersagen möglich machen. Erstmals soll nach Angaben von Esa-Experten damit ein 3D-Modell der Atmosphäre im gesamten Höhenprofil erstellt werden können.

Bau am Bodensee

Der Erdbeobachtungssatellit «Earthcare» wurde bei Airbus in Immenstaad entwickelt und gebaut. 

© dpa-infocom, dpa:240529-99-196787/4