Maximilian Eggestein ist mit dem SC Freiburg erstmals als Gegner in Bremen., © Carmen Jaspersen/dpa/Archivbild
Maximilian Eggestein ist mit dem SC Freiburg erstmals als Gegner in Bremen. Carmen Jaspersen/dpa/Archivbild, dpa
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Ein Spiel «wie jedes andere»: Eggesteins Premiere

14.04.2023

Drei Profis des SC Freiburg stehen Reisen in die Vergangenheit bevor. Lucas Höler hat zwar nicht beim SV Werder Bremen gespielt, aber als Fan auf der Tribüne gestanden. Freiburgs Rekordtorjäger Nils Petersen hat beim SVW vor seinem Wechsel in den Breisgau zwei Jahre lang gespielt, die längste Zeit hat aber Maximilian Eggestein an der Weser verbracht. Zehn Jahre war er für die Bremer im Einsatz, am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) kehrt er mit dem Sport-Club erstmals in einem Pflichtspiel dorthin zurück.

«Ich werde wahrscheinlich nicht nervöser sein, aber man wird schon merken, dass es besonders ist, auch weil viele Freunde und Familie da sein werden», glaubt der 26-Jährige. «Aber mit dem Anpfiff wird es ein Bundesligaspiel wie jedes andere.»

Nach dem Abstieg der Bremer wechselte Eggestein im Sommer 2021 nach Freiburg. Im September 2022 war er zum ersten Mal wieder im Weserstadion - beim Abschiedsspiel von Vereinsikone Claudio Pizarro. «Es war ganz gut, dass ich das schon abgehakt habe, aber diesmal geht es natürlich um etwas», betont Eggestein.

Nach seiner ersten sehr erfolgreichen Saison mit dem Sport-Club, inklusive DFB-Pokalfinale und der Qualifikation für die Europa League, will er diese Erfolge in diesem Frühjahr gerne wiederholen. «Wir wissen, dass jetzt drei ganz wichtige Spiele für uns kommen», sagt der Mittelfeldspieler vor den Liga-Partien in Bremen, gegen Schalke und in Köln. «Vor der Niederlage gegen Bayern haben wir zweimal ein bisschen Punkte liegenlassen, die wollen wir uns jetzt zurückholen.»

Beim Sport-Club war Eggestein von Beginn an Stammspieler, bildet seither mit Nicolas Höfler die zentrale Achse, und ist in Freiburg «sehr glücklich». In dieser Saison hat er nur ein Bundesligaspiel wegen eines Handbruchs verpasst. Ausgerechnet beim 2:0-Hinspielsieg gegen Bremen hatte er allerdings seinen kürzesten Einsatz und wurde erst in der Nachspielzeit eingewechselt. Nun wünscht er sich, «dieses Mal ein bisschen länger zu spielen». Die Chancen dafür stehen sehr gut. In den jüngsten acht Spielen stand er immer in der Startelf, und erzielte gegen Hoffenheim sein bislang einziges Saisontor.

An Werder und den ehemaligen Kollegen hängt Eggesteins Herz weiterhin. Wenn es möglich ist, verfolgt er die Spiele der Bremer, was in der Zweitligasaison wegen der unterschiedlichen Ansetzungen noch einfacher war. «Sie stehen gut da und spielen einen ansehnlichen Ball, was für einen Aufsteiger nicht immer so typisch ist», hat Eggestein beobachtet. «Sie haben gezeigt, dass sie in die Bundesliga gehören und stehen zu Recht da, wo sie stehen.»

Andersherum verfolgen auch die Bremer Verantwortlichen den Weg ihres früheren Schützlings. «Sicherlich war das damals zu dem Zeitpunkt nachvollziehbar», sagte Fritz, Leiter Profifußball & Scouting über den Abgang. «Er hat eine tolle Entwicklung genommen. Die war aber auch absehbar. Er war ja auch bei uns Leistungsträger. Er hat in Freiburg, denke ich, das optimale Umfeld für sich gefunden, um sich zu entwickeln, was man auch an seinen Leistungen sieht.» Es sei sicher nicht der «verkehrte Weg» gewesen, so Fritz.

Nach dem Spiel können sich die beiden austauschen und darauf freut sich Eggestein. Vorher will er aber die Punkte aus Bremen mitnehmen, um sich mit dem Sport-Club möglicherweise einen Jugendtraum zu erfüllen - die Qualifikation für die Champions League.

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