Drei Männer in U-Haft nach Handgranatenwurf auf Trauergemeinde
Nach dem Wurf eines Sprengkörpers - vermutlich einer Handgranate - auf eine Trauergemeinde in Altbach (Kreis Esslingen) ist Haftbefehl gegen drei Männer erlassen worden. Das teilten das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Stuttgart am Donnerstag mit. Zwei Männer im Alter von 20 und 21 Jahren sitzen wegen des Verdachts des versuchten Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung in Haft, einem 19-Jährigen wird ein Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen.
Handgranate in Trauergemeinde geworfen
Die beiden Männer im Alter von 20 und 21 Jahren sollen den Angreifer, der am vergangenen Freitag einen explosiven Gegenstand auf die Trauergemeinde geworfen hat, verfolgt und so schwer verprügelt haben, dass er ins Krankenhaus musste. Der mutmaßliche Werfer, ein 23 Jahre alter Mann, sitzt bereits in Haft. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um eine Handgranate handelte. Unklar bleibt das Motiv für die Tat.
Razzia am Mittwochmorgen
Die Männer waren am Mittwochmorgen bei einer Razzia im Zuge der Ermittlungen zu Altbach festgenommen worden. Mehrere Wohnungen in Ludwigsburg waren mit großem Kräfteaufgebot durchsucht worden.
Bei dem 19-Jährigen fanden die Ermittler eine scharfe Schusswaffe mitsamt Munition. Das LKA prüfe derzeit, ob diese Waffe bei anderen Taten verwendet worden sei, etwa bei einer Serie von Schüssen im Großraum Stuttgart.
Menschen bei Explosion verletzt
Bei der Explosion auf dem Friedhof von Altbach waren zehn Menschen verletzt worden, einer davon schwer. Auch der 23-Jährige wurde schwer verletzt. Bis zu 500 Menschen hatten sich nach Angaben der Ermittler am Freitagmittag zur Beerdigung eines 20 Jahre alten Mannes versammelt. Der Verdächtige soll sich der Trauergemeinde genähert und den Sprengkörper in die Menge geworfen haben.
Thema im Innenausschuss
In der kommenden Woche will sich der Innenausschuss mit dem Thema befassen. Eine Sprecherin des Innenministeriums sagte am Donnerstag in Stuttgart, Ressortchef Thomas Strobl (CDU) habe dem Vorsitzenden des Gremiums angeboten, in einer Sondersitzung über den Fall Altbach zu informieren.
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