Diskussion um Böller-Verbot in BW geht weiter
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Diskussion um Böller-Verbot in BW geht weiter

02.01.2023

Nach Angriffen auf Einsatzkräfte und mehreren Verletzten in der Silvesternacht wird das Böllern auch in Baden-Württemberg wieder in Frage gestellt und über ein Verbot für die Kracher zum Jahreswechsel diskutiert. Polizeigewerkschafter Ralf Kusterer fordert das Aus für Rakete und Knallkörper. "Man kommt an einem Böllerverbot nicht vorbei", sagte der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft. Er sehe momentan kein besseres Mittel gegen die angespannte Gesamtlage an Silvester.

Kritik auch an Innenminister Strobl

Kusterer kritisierte außerdem die Einschätzung von Innenminister Thomas Strobl, dass es aus polizeilicher Sicht ein normales Silvester gewesen sei. "Das war ein Großkampftag für die Polizei", sagte er. Mit Normalität habe das nichts zu tun. Er warf dem Ministerium einen vollkommen falschen und verharmlosenden Sprachgebrauch vor. Man dürfe jetzt nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.

“Böllerverbot kann nur letztes Mittel sein”

Für die zweite Polizeigewerkschaft in Baden-Württemberg kann ein Böllerverbot dagegen nur das letzte Mittel sein. Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Gundram Lottmann, sagte, es liege nun an der Justiz, das Strafrecht durchzusetzen. "Ich habe die Hoffnung, dass mit harter Hand Urteile gefällt werden", sagte Lottmann. Er forderte hohe Strafen für die Täter. Das Böllerverbot bezeichnete er als hochemotionales Thema. Er appellierte an ein vernünftiges Verhalten der Gesellschaft.

Symbolbild: Shutterstock.com