Chaos-Start ins Homeschooling
Das war angekündigtes Versagen - sagt der Verein für Gemeinschaftsschulen Baden-Württemberg (GMSBW) und meint: den Chaos-Start ins Homeschooling. Gerade die Schüler und Schülerinnen, die über die Lernplattform Moodle zuhause lernen wollten, haben heute Morgen zu kämpfen gehabt. Aber auch die Plattformen SchoolFox oder SchulCloud sind ausgefallen. Die Plattformen werden genutzt, um Unterrichtsmaterial bereit zu stellen oder für Liveunterricht per Video.
Server überlastet
Moodle ist die vom Kultusministerium empfohlene Plattform. An 200 Schulen gab es am Morgen technische Probleme, bestätigt das Ministerium. Viele von Euch haben uns auf Facebook berichtet, dass die Plattform schlicht nicht erreichbar gewesen sei. Mittlerweile scheint es wieder rund zu laufen, an vielen Schulen hat es von Anfang an reibungslos funktioniert.
Moodle ist eine Open-Source-Software, entwickelt in Australien, die für Lernplattformen weltweit eingesetzt wird. Die Plattformen und Server werden jedoch nicht unbedingt von Moodle direkt betrieben, hat uns die Organisation mitgeteilt. In diesem Fall ist das Land Baden-Württemberg dafür zuständig, die Plattformen der Schulen laufen über das Landeshochschulnetz BelWü.
Schwere Vorwürfe ans Kultusministerium
Der GMSBW wird deutlich und sagt „Beim Höhepunkt des Versagens waren heut ab 7:30 Uhr hunderttausende Schülerinnen und Schüler live dabei“. Kritik kommt auch aus der Opposition, die SPD Baden-Württemberg sagt: „Jetzt wissen wir, warum Kultusministerin Eisenmann die Schulen unabhängig von Inzidenzen öffnen wollte - nur um zu verhindern, dass jeder sieht, dass sich in Sachen Fernunterricht nichts getan hat.“
„Das ist eine Schande, für ein Land wie Baden-Württemberg. Wir sind im Bildungsbreich verglichen mit Nationen wie Neuseeland, den osteuropäischen Staaten, Australien oder Kanada weit hinten dran.“ - GMSBW-Vereinsvorsitzender Matthias Wagner-Uhl
Wie reagiert das Ministerium?
An sich habe sich das Kultusministerium vorbereitet auf eine höhere Belastung, erst in den Weihnachtsferien wurden die Serverkapazitäten erhöht. Heute Morgen waren dann doch einige Server-Instanzen überlastet. Das werde jetzt über den Tag analysiert - auch über Nacht sollen weitere Optimierungen laufen, mit der Hoffnung, dass es morgen früh dann besser klappt.