Bedrohter Laubfrosch in Überlingen nachgewiesen
Eine bedrohte Froschart ist in einem Biotop in Überlingen am Bodensee entdeckt worden. Ein Biologe der Heinz Sielmann Stiftung fand den streng geschützten Europäischen Laubfrosch (Hyla arborea) bei einer stichprobenartigen Kontrolle auf einem ehemaligen Maisacker, wie ein Sprecher der Stiftung am Freitag sagte.
In Deutschland gilt der Laubfrosch als gefährdet, in Baden-Württemberg sogar als stark gefährdet. Zu schaffen machen dem Frosch laut Experten Grundwasserabsenkungen und die Zerschneidung von Lebensräumen durch Wege und Straßen.
Der Biologe habe insgesamt fünf Frösche gefunden, so der Stiftungssprecher. Dass auf dem früheren Acker die bedrohte Froschart nachgewiesen wurde, verbucht die Stiftung als Erfolg. In dem ehemaligen Niedermoor im Überlinger Ortsteil Lippertsreute, das für die landwirtschaftliche Nutzung stark entwässert worden war, sei ein Weiher angelegt worden.
Der Europäische Laubfrosch sei in Deutschland und Europa verbreitet und bis nach Russland zu finden. «Er kommt nicht in den Gebirgen vor, da wird es zu kalt für ihn», so der Sprecher weiter. Das blattgrüne Tier sei bis zu fünf Zentimeter lang und auf saubere Gewässer angewiesen. Der heimische Frosch gelte als Leitart, weil er sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse reagiere. «An solchen Tieren können Biologen sehr schnell absehen, ob es einem Gewässer gut oder schlecht geht.»
Der Frosch gilt als guter Kletterer. Mithilfe seiner Haftscheiben an Finger- und Zehenspitzen besteige er Büsche und Bäume und sei im Laub hervorragend getarnt - «daher auch der Name», so der Bund Naturschutz. Bekannt seien die Tiere auch für ihr lautstarkes Balzkonzert.
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