Bayern will Lehrkräfte abwerben
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Bayern will Lehrkräfte abwerben

23.01.2023

Baden-Württemberg reagiert verstimmt auf die Ankündigung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, im Falle einer Wiederwahl Lehrkräfte aus anderen Bundesländern abwerben zu wollen. "Bisher war es Konsens in der Kultusministerkonferenz, dass wir einen fairen Wettbewerb haben und uns nicht gegenseitig die Lehrkräfte abspenstig machen oder große Abwerbungskampagnen fahren", sagte Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper der "Südwest Presse".

“Fairplay schaut anders aus”

Rückendeckung bekommt Schopper vom Verband Bildung und Erziehung (VBE). "Das ist wie beim Fußball! Bayern kauft sich die besten Spieler und jetzt auch die Lehrerinnen und Lehrer aus den anderen Bundesländer", sagte der VBE-Bundes- und Landesvorsitzende Gerhard Brand. Verboten sei das zwar nicht. "Aber Fairplay schaut anders aus." Baden-Württemberg müsse die Arbeitsbedingungen so weit verbessern, dass es als Arbeitgeber genügend attraktiv sei, um Abwanderung zu verhindern. Die Bildungsgewerkschaft GEW sieht das ähnlich.

Lehrkräftemangel in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg ist geradezu dramatisch auf der Suche nach Lehrkräften. Die bereits angespannte Lage wird sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Das Land rechnete im vergangenen Herbst mit einer Lücke von etwa 5000 fehlenden Lehrkräften bis 2035. Eine im Oktober veröffentlichte Analyse im Auftrag der Bildungsgewerkschaft GEW geht dagegen bis dahin von fast 17 000 fehlenden Lehrerinnen und Lehrern aus.

Symbolbild: Shutterstock