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«Barbenheimer»-Scherze lösen in Japan Empörung aus

03.08.2023

Die Witzeleien im Internet rund um den zeitgleichen Kinostart der Blockbuster «Barbie» und «Oppenheimer» in den USA, Deutschland und anderen Ländern stoßen in Japan auf große Empörung.

In Reaktion auf Bilder in sozialen Medien von Barbie mit einer Atombombenwolke als Frisur und anderen Scherzen unter dem Hashtag «Barbenheimer» fordern junge japanische Aktivisten in einer Petition die Vertreiber der Filme zum Handeln auf. «Verharmlosen Sie bitte nicht den Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki und das Leid der Opfer und Überlebenden», schreiben die Aktivisten auf der Kampagnenseite change.org und fügten den Hashtag #NoBarbenheimer bei.

«Barbie» von Greta Gerwig ist eine so tiefgründige wie knallige Satire über die berühmte Spielzeugpuppe mit Margot Robbie und Ryan Gosling in den Hauptrollen. «Oppenheimer» ist ein historischer Thriller und erzählt von einem US-amerikanischen Astrophysiker, der als einer der Väter der amerikanischen Atombombe in die Geschichte eingegangen ist.

#NoBarbenheimer in Japan

Über Wochen hatten die Studios mit Erfolg den Hype zum Doppelstart der Blockbuster geschürt. Das Duell wurde scherzhaft «Barbenheimer» genannt. In Japan, wo am 6. und 9. August der Atombombenopfer in Hiroshima und Nagasaki gedacht wird, findet man die Scherze nicht witzig: Nutzer sozialer Medien in dem Land reagierten mit einem Gegentrend unter dem Hashtag #NoBarbenheimer.

«Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass diese unsensible #Barbenheimer-Bewegung die Gräueltaten der Atombomben völlig herunterspielt», heißt es in der Petition. In Reaktion auf die Empörung im japanischen Internet veröffentlichte der japanische X-Account von «Barbie» eine Entschuldigung.

Dass der offizielle US-Barbie-Account positiv auf Fan-Posts, darunter Bilder von Barbie mit Pilzwolkenfrisur eingegangen sei, sei gedankenlos und unangemessen. Die Warner Bros. Group erklärte schließlich in einer Stellungnahme, sie bedauere ihr «jüngstes unsensibles Engagement in den sozialen Medien». Man bitte «aufrichtig um Entschuldigung».

Die Petition fordert, dass Warner Bros. sich in den sozialen Medien für die Online-Aktivitäten entschuldigt und dass die Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um eine Wiederholung zu verhindern. «Barbie» kommt in Japan am 11. August in die Kinos, nur wenige Tage nach dem 78. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki. Ein Kinostart für «Oppenheimer» in Japan steht dagegen noch nicht fest.

© dpa-infocom, dpa:230803-99-683539/3